Commodities Weekly: Marktkommentar


In dieser Woche konkretisierte US-Notenbankchef Ben Bernanke nach der Sitzung des Of-fenmarktausschusses erstmals seine Vorstellungen über einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik seines Hauses und schickte damit die Assetmärkte weltweit auf Talfahrt. Demnach könnte die Notebank im "späteren Verlauf" dieses Jahres mit einer Reduzierung ihrer Anleihenkäufe von derzeit 85 Mrd. USD pro Monat beginnen. Das bedeutet vorerst zwar nur, dass die Notenpresse in diesem Fall etwas langsamer rotieren würde und Bernanke stellte nötigenfalls auch eine Erhöhung der Käufe in Aussicht. Die Marktteilnehmer reagierten dennoch panisch und trieben die Rohstoffnotierungen ins Minus.
Performance:
Die Risikoneigung der Anleger erhielt in der laufenden Woche einen kräftigen Dämpfer. Unser Risikon-eigungsindikator, der die allgemeine Risikobereitschaft an den Kapitalmärkten anhand verschiedener Inputfaktoren aus Aktien, Renten und Creditmärkten misst, tauchte - erstmals im laufenden Jahr - unter die Schwelle von minus 1 Punkten ab. Dies ist für uns das Signal, die Strategieindizes von offensiver auf defensive Ausrichtung umzustellen. Damit ist z.B. der Strategieindex 100-0 nun 100% Long-Short (LBBW-Long-Short-Index) und 0% Long-Only (LBBW Top-Ten-Index) gewichtet.
Energie:
Die Aussicht auf eine strengere Geldpolitik in den USA sowie gestiegene Lagerbestände lasten auf dem Ölpreis. Unterstützend auf die Notierungen wirkt derzeit die Sorge, dass sich die Spannungen in Syrien regional ausbreiten und das Ölangebot beeinträchtigen.
Edelmetalle:
Auch die Edelmetalle wurden stark von der Bernanke-Rede beeinflusst. Insbesondere der Goldmarkt präsentiert sich angeschlagen.
Basismetalle:
Auch die Basismetalle beendeten die Berichtswoche mit erheblich niedrigeren Notierungen. Neben den Nachwehen der Fed-Sitzung belasteten abermals schwache chinesische Konjunkturdaten in Form des HSBC-Managerindexes die Metallmärkte. Nickel und Aluminium fielen unter mehrjährige Tiefststände. Die Aluminiumbestände an den LME-Lagerhäusern erreichten neue Rekord-niveaus. Vergleichsweise glimpflich verliefen die Kursrückgänge bei Zink. Gemäß der ILZSG (International Lead and Zinc Study Group) war der Angebotsüberschuss am globalen Zinkmarkt in den ersten Monaten des Jahres deutlich rückläufig.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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