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Industriemetalle: Wechselbad der Gefühle

01.12.2008  |  Sven Streitmayer
Metallmärkte zwischen Jubelsturm und Depression

Einmal mehr rangierte die Stimmung an den Metallmärkten in der vergangenen Handelswoche irgendwo zwischen Jubelstürmen und tiefer Depression. Hin- und hergerissen zwischen haussierenden Aktienmärkten (der S&P 500 überraschte mit dem höchsten Wochengewinn seit 1974) und einer unerwartet starken Zinssenkung in China auf der einen Seite und dem nicht abreißenden Strom schlechter Konjunkturnachrichten (z.B. Einbruch der Auftragseingänge in Europa und USA) auf der anderen Seite präsentierten sich Kupfer und Co. denkbar unbeständig. Per saldo schlossen alle LME-Metalle außer Blei (-7%) im Wochenvergleich im Plus. Sieht man von Zinn ab (+9%), hielten sich die Gewinne jedoch mit +1% (Aluminium) bis +3% (Zink) in Grenzen. Gleichwohl mehren sich die Anzeichen, dass der scharfe Preisverfall der letzten Wochen und Monate nun an ein Ende gelangt sein könnte. Aus technischer Perspektive sehen wir den Boden beim Basismetallindex LMEX bei rund 1.800 Punkten
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Rekord-Contango bei Kupfer und Aluminium

Von der fundamentalen Seite gibt es indes wenig positives zu vermelden. Mit der Ausnahme von Zink und Blei sind die von der LME gemeldeten Lagerbestände weiterhin im Steigen begriffen (Aluminium: +13%, Nickel +3%, Kupfer +2% ggü. Vorwoche) und signalisieren damit einen wachsenden Angebotsüberhang. An den Terminkurven der Metalle spiegelt sich dies in einem steilen Contango wider, d.h. einem hohen Abschlag von kurz laufenden Kontrakten ggü. lang laufenden. Gemessen an der Differenz von Dreimonats- und 27-Monatspreisen (3M-27M Spread) ist das Contango sowohl bei Kupfer als auch bei Aluminium inzwischen auf dem höchsten jemals gemessenen Stand.

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Chinesische Notenbank mit drastischer Zinssenkung

Am vergangenen Mittwoch überraschte die People´s Bank of China (PBOC) die meisten Marktteilnehmer mit einer unerwartet drastischen Zinssenkung von 108 Basispunkten auf nunmehr 5,58% (Zinssatz für einjährige Ausleihungen). An den Metallmärkten löste die stärkste Zinssenkung in China seit 1997 zwischenzeitlich heftige Preissprünge aus. Eine weitere Meldung aus der Volksrepublik, wonach die chinesische Provinz Yunnan plane, im großen Stil Metall-Lagerbestände anzulegen, um die heimischen Raffinerien und Hütten zu entlasten, stieß an den Metallmärkten bislang auf Skepsis. Die avisierten Volumina von 100 Tsd. t Kupfer, 300 Tsd. t Aluminium, 120 Tsd. t Blei, 300 Tsd. t Zink und 100 Tsd. t Zinn zum Marktwert von rund 3 Mrd. USD könnten bei Realisation aber durchaus zu einem deutlichen Preisschub bei den einzelnen Metallen führen. (Chinas Metallnachfrage und -produktion folgenden Seiten)

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