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Schlechte Aussichten!

08.12.2008  |  Marc Nitzsche (Rohstoff-Trader)
Nachdem wir in unseren letzten Kolumnen über die Subprime-Krise und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft und Rohstoffe geschrieben haben, wollen wir uns diesmal wieder einer handfesten Fundamentalanalyse der Situation bei den Agrarrohstoffen widmen.

Die niedrigen Preise haben bereits dafür gesorgt, dass sich die Produktion für manche Waren nicht mehr lohnt und insbesondere bei Mais und Sojabohnen gibt es bereits Spekulationen, dass aufgrund der geringen Preise die Ernte in südlichen Gebieten unterhalb des Äquators in Gefahr sein könnte. Der Einsatz von Dünge- und Spritzmittel ist sehr kostspielig und lohnt sich teilweise bei den derzeitigen Preisen nicht mehr. Eventuell könnte sich dadurch eine Verknappung ergeben, sofern die Ernte in Bedrängnis seitens Schädlingen oder ungünstigen Wetterbedingungen gerät. Bisher handelt es sich hierbei jedoch noch um Spekulationen die noch nicht ausgereift sind.

Wer Sojabohnen und Mais schon seit einigen Jahren handelt, dem wird der Kampf um Ackerland während der letzten Jahre nicht entgangen sein. Die beiden Rohstoffe lieferten sich unermüdliche Kursrallyes um genügend Ackerland gewinnen zu können, damit die Versorgung ausreichend ist. Wer in dieser Saison jedoch auf eine derartigen Rallye setzen will wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Laut aktuellen Analysen scheint es in den USA im Gegensatz zu früheren Jahren mehr als ausreichend Ackerland für beide Rohstoffe zu geben. Der Grund dafür ist, dass einige Flächen die eigentlich nicht für den Anbau zur Verfügung stehen seitens der Regierung nun frei gegeben worden sind.

Des Weiteren sind die Preise für Baumwolle und Weizen derart stark gefallen, dass viele Landwirte deutlich weniger dieser Waren anbauen werden. Dies sorgt für frei werdendes Ackerland was anderweitig genutzt werden kann, beispielsweise für den Anbau von Mais oder Sojabohnen. Man kann bereits jetzt Schätzungen für das zur Verfügung stehende Ackerland für beide Agrarrohstoffe abgeben.

Eine uns vorliegende Hochrechnung der Produktion basierend auf diesen Schätzungen zeigt, dass sich die Endlagerbestände bei Sojabohnen von aktuell 205 auf bis zu 523 Millionen Scheffel erhöhen könnten. Bei Mais könnte eine Erhöhung von 1,124 Milliarden Scheffel auf 1,283 Milliarden Scheffel erfolgen. Allerdings nur unter der Prämisse, dass die Ethanolindustrie ihre Nachfrage auf 4,2 von 3,8 Milliarden Scheffel ausweitet, was wir stark bezweifeln. Unserer Meinung nach sind die Aussichten für beide Rohstoffe momentan sehr düster und tiefere Notierungen stehen uns wahrscheinlich bevor.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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