Der erste Handelstag des neuen Jahres 2009 ist vorbei und bisher war der Handel an den Rohstoff- und Aktienmärkten relativ ruhig. Die meisten Händler und Fondsmanager befinden sich noch im Urlaub weswegen das Volumen auch weiterhin dünn bleiben dürfte und damit die Märkte kurzfristig von größeren Orders in die eine oder andere Richtung gedrückt werden können.
Vor allem die aktuelle Erholung bei Rohöl ist nicht gerade von vielen Kontrakten begleitet, weswegen wir hier erneut eine gute Gelegenheit sehen neue Shortpositionen zu eröffnen sobald sich Erschöpfungsanzeichen in der Chartformation zeigen. Obwohl laut den neuesten Umfragen von Bloomberg 33 Analysten annehmen, dass der Ölpreis im Durchschnitt auf 60 US-Dollar in 2009 steigen wird, halten wir von derartigen Prognosen nichts.
Die selben Analysten hatten auch im Jahr 2008 lauthals einen Ölpreis von 200 US-Dollar und sogar 250 US-Dollar verkündet und niemand konnte sich vorstellen, dass der Preis extrem rasant wieder unter die Marke von 40 US-Dollar fallen würde. Obwohl wir einen Anstieg bei Öl auf 60 US-Dollar und mehr für möglich halten, gehen wir dennoch davon aus, dass zuerst der Bereich von 25 bis 30 US-Dollar mit möglichen Einbrüchen auf 20 US-Dollar getestet wird.
Der Grund für diese Annahme liegt primär darin, dass sich der Ölpreis in einem intakten Abwärtstrend befindet, der äußerst stabil verläuft und bisher viel Geld für die Bären bedeutet hat. Ein weiteres Argument ist die sich abschwächende Wirtschaftsleistung in Asien und hier allen voran China und Japan. Die aktuellen Exportwerte für Japan und China deren Volkswirtschaften sehr stark von der Auslandsnachfrage abhängen, zeigen deutliche Rückgänge die auf Sicht von mehreren Jahren signifikant sind.
Des Weiteren zeigen auch jüngste Umfragen in der Industrie, dass es deutliche Abschwünge gibt was unsere These verstärkt, dass die Wirtschaftsleistung dieser beiden Giganten deutlich rückläufig sein wird und damit auch die Ölnachfrage leiden wird. Obwohl kurzfristig ein Krieg Israels gegen Hamas einen Sprung um einige Dollar auslösen könnte, wird mittelfristig die Nachfrageseite dominieren. Da nicht einmal die Kürzungen der OPEC den Trend umkehren konnten, sehen wir eine extreme Schwäche in den Öl-Futures und suchen hier mittelfristig auf Sicht von drei bis sechs Monaten nach weiteren Einstiegsgelegenheiten für Shortpositionen.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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