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Energie: Konjunkturdaten bremsen Bärmarktrallye

13.01.2009  |  Frank Schallenberger
Spekulanten mit gestiegenem Risikoappetit

Der Jahreswechsel brachte am Ölmarkt eine kleine Rallye mit sich. Immerhin legte beispielsweise Nordseeöl der Sorte Brent zwischen Weihnachten und den ersten Januartagen 2009 in der Spitze um rund 35% zu. Die Gründe für die Rallye dürften im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine sowie in den Unruhen im Nahen Osten zu suchen sein. Zudem scheinen die Spekulanten wieder größeren Risikoappetit zu haben und stockten in den vergangenen Wochen die Lonpositionen im Ölbereich kräftig auf. Nach den jüngsten CFTCDaten ist die Nettoposition am Ölmarkt zuletzt um gut 12.000 Kontrakte auf über 76.600 Longkontrakte gestiegen. Mitte November waren die Spekulanten noch mit knapp 53.000 Kontrakten short positioniert. In den letzten acht Wochen sind damit die Longpositionen um rund 130.000 Kontrakte angestiegen - dies entspricht nach aktuellen Preisen immerhin einem Volumen von etwa 5 Mrd. USD.

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Lagerbestände in USA auf hohem Niveau

Der massive Stimmungsumschwung der Spekulanten hat sich auf den Ölpreis - abgesehen von den beiden letzten Wochen - jedoch kaum ausgewirkt. Dies dürfte insbesondere an den anhaltenden Hiobsbotschaften von konjunktureller Seite liegen, wie zuletzt dem extrem schlechten Bericht vom US-Arbeitsmarkt. Auch die Lagerbestandsdaten sprechen momentan dafür, dass Ölmarktrallyes tendenziell eher kurzatmig ausfallen. Die US-Öllager sind zur Zeit relativ üppig gefüllt und liegen mit 325 Mio. Barrel gut 8% über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

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Asien und OPEC als entscheidende Preisfaktoren

Kurzfristig spricht das Marktumfeld noch nicht für stark steigende Ölpreise, insofern dürfte der jüngste Preisanstieg recht schnell als Bärmarktrallye abgehakt werden. Bevor mit nachhaltig anziehenden Notierungen gerechnet werden kann, müsste zum einen die OPEC beweisen, dass die jüngst beschlossenen Förderkürzungen, die zum 1. Januar wirksam wurden, auch konsequent von den Mitgliedern eingehalten werden. Sofern die Ölpreise längere Zeit unter 40 Dollar notieren, würde eine weitere Quotenkürzung noch im ersten Quartal nicht überraschen. Zum anderen müsste sich die Ölnachfrage aus Asien als stabil erweisen. Zumindest im Dezember lieferten die chinesischen Importdaten einen Mosaikstein, der dieses Szenario unterstützt. Mit 3,4 Mio. Barrel pro Tag lagen die Ölimporte 11,6% höher als im Vorjahr.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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