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Edelmetalle Aktuell

16.01.2009  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Die nächste kräftige Unterstützung liegt nun bei 880 $ je Unze, wobei die Marke von 900 $ vorerst auch noch eine psychologisch wichtige Barriere bildet. Auf der oberen Seite dürfte ein erneuter Anstieg über die Marke von 1.000 $ je Unze für die nächsten Tage nun nicht mehr auf der Tagesordnung stehen.

Auf mittlere Sicht wird entscheidend sein, wie es mit dem industriellen Verbrauch weitergeht. Die jüngsten Autoverkaufszahlen aus China waren da schon mal wenig vielversprechend. Im Dezember fielen die Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr um fast 8 Prozent. Für das Gesamtjahr wurde von der Vereinigung chinesischer Autohersteller (CAAM) aber immerhin noch ein Plus in Höhe von 6,7 Prozent berichtet. 2007 hatte die Wachstumsrate aber noch bei rund 22 Prozent gelegen. Für 2009 erwartet die CAAM ein Steigerung der Verkaufszahlen um 5 Prozent. Deutlich schlechter sieht es da in den USA aus. Nach 13,2 Mio. Neuzulassungen in 2008 (und 16,1 Mio. in 2007) erwarten etliche Analysten für 2009 nur noch Verkaufszahlen in Höhe von 10,5 Mio. Fahrzeugen. In Europa sank die Zahl der neu zugelassenen Autos 2008 um 7,8 Prozent auf 14,7 Mio. (2007 noch fast 16 Mio.), allein im Dezember gab es in Westeuropa ein Minus von fast 20 Prozent.

Angesichts dieser negativen Dynamik wird die Unterstützung für die Platinmetallpreise durch das wichtigste Einsatzgebiet für diese Elemente voraussichtlich auch im laufenden Jahr miserabel ausfallen.

Dass wir trotzdem keinen kompletten Kollaps der Platinmetallpreise erwarten, liegt am gleichzeitig zu erwartenden Rückgang der Neuproduktion, der sich bereits seit einigen Monaten abzeichnet.

Von der Minenseite gab es in den letzten Tagen eine Reihe von Meldungen: Northam, viertgrößter Produzent in Südafrika, berichtete, dass sich die Gewinne pro Aktie im letzten Halbjahr fast halbiert haben könnten. Als Hauptursachen wurden gestiegene Kosten, aber auch eine Kapitalerhöhung genannt.

Unterdessen hat Impala das Übernahmeangebot für Northam und dessen Mehrheitseigner Mvelaphanda zurückgezogen. Wie der zweitgrößte Platinmetallproduzent in dieser Woche mitteilte, könne man mit den ursprünglich angedachten Konditionen angesichts des derzeitigen weltwirtschaftlichen Umfelds keinen echten Mehrwert erzielen.

Zur eigenen Neuproduktion teilte Impala mit, dass diese entgegen den ursprünglichen Planungen 2008/2009 nicht um 5 Prozent steigen, sondern vielmehr um eine noch nicht benannte Menge fallen werde. Auch im Geschäftsjahr 2007/2008 hatte es bei Impala schon ein Minus in Höhe von 6 Prozent gegeben.


Palladium

Eigene Impulse konnte das Palladium in den letzten zehn Tagen keine setzen, statt dessen orientierte sich das Metall erneut an der Entwicklung des Platinpreises. Dieser brachte den Wert des Schwestermetalls zuerst deutlich nach oben auf über 204,50 $ je Unze und damit auf den höchsten Stand seit Mitte November. In der Gegenrichtung funktionierte die Bindung anschließend aber genauso und angesichts des massiv fallenden Platinpreises erreichte das Palladium heute morgen einen Tiefstkurs in Höhe von 173,50 $ je Unze.

Nach der enttäuschenden Entwicklung dieser Woche und angesichts des düsteren gesamtwirtschaftlichen Umfelds dürfte der Preis in den nächsten Tagen nicht so schnell wieder steigen.

Andererseits sehen wir das Potential für weitere Kursverluste angesichts einer sinkenden Neuproduktion (und auch Recyclingmenge) ebenfalls als beschränkt an. Sollte der Preis in absehbarer Zeit unter das Niveau von 165 $ je Unze fallen, sollten industrielle Endverbraucher deshalb über Absicherungsgeschäfte nachdenken. So könnte esSinn machen, Kaufaufträge z.B. bei 160 $ und 150 $ je Unze zu platzieren.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Der Rhodiumpreis ist zu Beginn der Berichtsperiode etwas unter Druck geraten, auf dem aktuellen Kursniveau von 950 $ - 1.050 $ je Unze gibt es aber gute Umsätze auf beiden Seiten. Auf der Käuferseite stehen insbesondere asiatische Adressen, während vor allem Händler auf der Abgeberseite stehen.

Düster sieht die Lage weiter für das Ruthenium aus, hier gibt es weiterhin praktisch kein Ankaufsinteresse. Der Ankaufskurs wird derzeit bei etwa 40 $ genannt, ohne dass dahinter größeres Kaufinteresse stehen würde. Der Verkaufspreis liegt aktuell bei rund 80 $ je Unze. Iridium liegt unverändert bei 370 $ - 420 $.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





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