Edelmetalle Aktuell

Für die kommenden Tage ist nicht auszuschließen, dass das Platin nun noch einmal die untere Seite der jüngsten Handelsspanne testet.
Bei allen Edelmetallen, so auch beim Platin, wird derzeit von Händlern stark auf die Charts geschaut. Daher lohnt auch immer wieder mal ein Blick auf die charttechnische Situation: Unterstützung gibt es jetzt schon bei 915 $ und dann beim Tiefstkurs der letzten Woche, bei 900 $ je Unze. Sollte letzteres Niveau durchbrochen werden, wäre aber auch ein Rückschlag auf 880 $ denkbar. Ein Test der starken Unterstützung bei 820 $ steht dagegen unserer Meinung nach so schnell nicht auf der Tagesordnung. Nach oben gibt es einen ersten charttechnischen Widerstand schon bei 945 $ und darüber dann bei 970 $ und 1.000 $ je Unze.
Anders als beim Gold spielt zumindest in den westlichen Industrienationen privates Investment bei den Platinmetallen kaum eine Rolle, nicht zuletzt auch deshalb, weil im Gegensatz zum gelben Metall beim Kauf von Investmentbarren aus Platin und Palladium Mehrwertsteuer erhoben wird. Auf zwar noch immer relativ niedrigem Niveau war in den letzten Wochen aber trotzdem ein verstärkte Nachfrage nach Investmentbarren aus Platinmetallen zu verspüren. Da aber von den Barrenherstellern im Moment sämtliche Produktionskapazitäten auf die ungleich populäreren Gold– und Silberbarren konzentriert werden, kommt es bei den Platinmetallbarren, sofern sie überhaupt angeboten werden, ebenfalls zu erheblichen Lieferverzögerungen.
In Südafrika hatte die Minenindustrie in den ersten Wochen des Jahres erneut eine Reihe von Unfällen zu verkraften, darunter auch wieder einige, bei denen wieder Arbeiter ums Leben kamen. Die sich an solche Unfälle in den betroffenen Minen dann regelmäßig anschließenden Produktionsunterbrechungen zum Zwecke der Ursachenforschung haben in der aktuellen Situation aber keine Folgen für den Platinpreis, selbst wenn eine Mine, wie im jüngsten Fall die Turffontein-Mine von Anglo Platinum, für fast eine Woche geschlossen bleibt.
Weitere Meldungen zur Lage auf dem Platinmarkt finden sich unter den Links auf Seite 4
Palladium
Zusammen mit dem Platin ist gegen Ende der vergangenen Woche auch der Palladiumpreis gestiegen. Mehr als 186,50 $ waren allerdings nicht drin und für den Rest der Woche verharrte das Metall dann in einer engen Handelsspanne zwischen 178 $ und 184 $ je Unze. Viel wird sich in den nächsten Tagen nicht ändern, Preise von 160 $, oder auch auf der anderen Seite 200 $ je Unze sind eher unwahrscheinlich.
Mit positiven Nachrichten kann derzeit auch der weltgrößte Palladiumproduzent, Norilsk Nickel aus Russland, nicht aufwarten. Wie das Unternehmen in dieser Woche mitteilte, dürften der Umsatz in diesem Jahr um mindestens 50 Prozent zurückgehen. Aus diesem Grund wollen man nun auch massiv die Ausgaben reduzieren. So sollen sowohl die Investitionen in neue Projekte gekürzt werden, wie auch existierende Minen z.B. in Australien und Südafrika stillgelegt werden. Bei letzteren handelt es sich allerdings nicht um Minen, die Edelmetalle produzieren. Die Beteiligung am größten nordamerikanischen Palladiumproduzenten Stillwater Mining hatte Norilsk ja schon im letzten Jahr zur Disposition gestellt, bisher aber keinen Käufer gefunden.
Rhodium, Ruthenium, Iridium
Die "kleinen" Platinmetalle standen in dieser Woche weder im Fokus der industriellen Endverbraucher, noch dem der Händler.
Beim Rhodium gab es zwar einiges an Geschäft sowohl auf der Kauf-, wie auch der Verkaufsseite, allerdings waren die individuellen Umsätze ziemlich gering. Die Notierung des teuersten Edelmetalls stieg trotzdem leicht an und liegt heute Mittag bei 1.075 $ - 1.175 $ je Unze. Der Großteil der Nachfrage kam dabei auch in den letzten Tagen wieder, wie schon in den letzten Wochen auch, aus Asien.
Beim Ruthenium gibt es weiterhin praktisch keine industrielle Nachfrage und angesichts des niedrigen Preises haben inzwischen auch die Verkäufer weitgehend aufgegeben und zeigen erst einmal kein Interesse mehr. Die Notierung liegt aktuell bei rund 30 $ - 80 $ je Unze, größere Veränderungen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Sicht.
Auch beim Iridium ist nicht viel los, der Preis kann sich aber weiter im Bereich der 400 $-Marke halten. Er lag, wie schon in der Vorwoche, bei 370 $ - 420 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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