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Ölnachfrage 2009 erneut revidiert

17.02.2009  |  Frank Schallenberger
WTI-Brent-Spread mit neuem Rekord

Nordseeöl der Sorte Brent hat auch in der abgelaufenen Woche den seit Anfang Januar anhaltenden Seitwärtstrend fortgesetzt. Auffällig ist dabei weiterhin, dass die Marke von rund 42 USD zuletzt wiederholt als Boden nach unten gehalten hat. Weniger stabil zeigte sich dagegen der Preis für amerikanisches Leichtöl. Der WTIMärz-Kontrakt war in den letzten Tagen sogar auf ein Tief bei knapp 34 USD abgebröckelt, bevor sich die Notierungen zuletzt wieder etwas erholen konnten. Entsprechend hat sich der Spread zwischen WTI und Brent wieder ausgeweitet und die Rekordstände von Mitte Dezember 2008 und Mitte Januar 2009 sogar noch übertroffen.

Kritisch bei WTI macht sich weiterhin die fehlende Lagerkapazität am Lieferpunkt in Cushing (Oklahoma) bemerkbar. Die Lager in Cushing sind mit knapp 35 Mio. Barrel so voll wie noch nie. Die freie Kapazität dürfte sich auf weniger als 1 Mio. Barrel belaufen. Die schwache Konjunktur in den USA macht es wahrscheinlich, dass ein zügiger Lagerabbau in Cushing nicht unmittelbar bevorsteht. Das dürfte den hohen Spread zwischen WTI und Brent auf absehbare Zeit erhalten. Zudem sind größere Preisabschläge beim WTIApril-Kontrakt spätestens dann wahrscheinlich, wennder März-Kontrakt am 20. Februar ausläuft.

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EIA, OPEC und IEA rudern erneut zurück

In der abgelaufenen Woche machte die EIA den Auftakt, die Prognosen für die globale Ölnachfrage 2009 zum wiederholten Male zu senken. Die Nachfrage wurde um durchschnittlich 0,4 mbpd schwächer eingestuft als noch im Januar. Die EIA rechnet aktuell mit einem Nachfragerückgang von 1,17 mbpd gegenüber dem Vorjahr. Die OPEC hat ihre Prognose ebenfalls um 0,4 mbpd revidiert und rechnet mit einer im Vergleich zum Vorjahr um 0,58 mbpd verminderten Nachfrage. Die IEA hat ihre Prognose um 0,5 mbpd zurückgenommen und prognostiziert einen weltweiten Nachfragerückgang von 0,98 mbpd.

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Insbesondere die OPEC-Prognose scheint aus heutiger Sicht immer noch sehr unrealistisch und dürfte noch die ein oder andere Revision erfahren. Die EIA dürfte mit ihrer Prognose der Realität bereits sehr nahe kommen. Wir bleiben bei unserer vorsichtigen Haltung und rechnen weiterhin mit einer durchschnittlichen Nachfrage im laufenden Jahr, die um etwa 1,5 mbpd unter dem Vorjahr liegen dürfte.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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