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Noch 18 Jahre Rohstoff-Hausse?

25.06.2007  |  Marc Nitzsche
Sie kennen mich als einen eher rational denkenden Menschen. Euphorische Reden zu den Kurschancen bestimmter Asset-Klassen unter Außerachtlassung der Realität sind nicht wirklich mein Ding. Insofern würde ich mich zwar durchaus als ´´Rohstoff-Bulle´´ aber nicht als ´´Rohstoff-Superbulle´´ bezeichnen. Etwas anders sieht das offenbar ein gewisser Mitchell Hooke, seines Zeichens Chef des Minerals Council of Australia. Er prophezeit, dass vor allem die ´´Basismetall-Hausse´´ noch mindestens 18 Jahre weitergeht.


Nachfrage-Schub erst am Anfang!

Seine Hauptargumente sind altbekannt und freilich nicht von der Hand zu weisen: Die Hälfte der Welt macht derzeit einen rasanten Industrialisierungs-Prozess durch, der noch längst nicht dem Ende zugeht. Hierfür werden Unmengen an Industriemetallen benötigt. Gleichzeitig steigen die Einkommen der Menschen in den ´´Boom-Regionen´´ unaufhörlich. In Zukunft werden sich immer mehr Chinesen und Inder Konsumgüter aller Art leisten können. Deren Herstellung wird die Nachfrage nach ´´Buntmetallen´´ in ungeahnte Höhen treiben. Vom Grundsatz her stimme ich diesen Visionen auf jeden Fall zu.

Allerdings haben mir gerade die letzten Monate gezeigt, dass es bei den Metallen eine preisliche ´´Schmerzgrenze´´ gibt. Beispiel Kupfer: Als die Notierungen vor gut einem Jahr bei über 8.000 US-Dollar pro Tonne standen, ebbte insbesondere die chinesische Nachfrage signifikant ab. Erst zu Kursen um 5.500 US-Dollar Anfang 2007 nahm sie wieder deutlich zu. Zuletzt jedoch präsentierte sich die Kauflust im Reich der Mitte erneut stark rückläufig. Dies belegt, dass die Wirtschaft keineswegs bereit ist, beliebige Rohstoffpreise zu akzeptieren. Die Nachfrage wird zumindest teilweise durch das Kursniveau gesteuert. Von daher glaube ich nicht, dass eine Tonne Kupfer irgendwann einmal 30.000 oder gar 40.000 US-Dollar kosten wird.


Angebot könnte deutlich zunehmen!

Dagegen spricht allein schon die Angebotsseite. Derzeit ist diese zwar noch recht überschaubar, weil viele Minen-Betreiber es in Zeiten niedriger Weltmarkt-Preise unterlassen haben, neue Projekte anzukurbeln. Seit etwa zwei bis drei Jahren investieren aber zahlreiche Bergbau-Giganten gewaltige Summen in den Ausbau ihrer Förder-Kapazitäten.

Natürlich haben neue Minen von der Exploration bis zum Produktions-Beginn eine gewisse Vorlaufzeit. Ab 2008/09 aber dürfte ein nicht zu unterschätzendes Zusatzangebot an Basismetallen auf den Markt drängen. Ob die Nachfrage dann groß genug sein wird, um diese Metall-Schwemme zu kompensieren, bleibt abzuwarten. Ich habe da meine Zweifel.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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