Edelmetalle Aktuell

In der beschriebenen Ausgangssituation war dann das Investment in Gold eine wesentliche Nachfrage- und Preisstütze, dieses stieg im Vergleich zum Vorjahr um 76%.
Ingesamt erwartet GFMS auch weiterhin ein vorteilhaftes Umfeld für das gelbe Metall und schließt für die Zukunft ebenfalls einen Test der Marke von 1.100 $ nicht aus.
Der sehr detaillierte, insgesamt 120seitige Bericht "Gold Survey 2009" kann über die Webseite von GFMS www.gfms.co.uk zum Preis von 440 € bestellt werden.
Silber
Auffallend beim Silber war in den letzten Tagen die deutliche Belebung der industriellen Nachfrage in Europa in dem Moment, in dem die Notierung unter die Marke von 300 € je Kilogramm fiel.
Dieser Umstand hat sicher mit zur Stabilisierung des Silberpreises im Bereich knapp über der Marke von 12 $ je Unze beigetragen, auf den das Metall angesichts der starken Verluste der Goldnotierung zwischenzeitlich gefallen war. Neben den vom Goldpreisverfall ausgelösten Abgaben hatte das Silber auf dem Weg nach unten aber auch noch mit Verkäufen aufgrund des Durchbrechens zweier wichtiger charttechnischer Unterstützungslinien zu kämpfen. Dieses sorgte für den Ausstieg einiger eher spekulativ orientierter Handelsadressen aus ihren Positionen. Die genannte 12 $-Marke war dann bereits schon der nächste wichtige Chartpunkt, auf ihm endete, wie beschrieben, der Preisverfall. Neben den bereits erwähnten industriellen Endverbrauchern waren es auf dem tiefen Niveau vor allem auch wieder längerfristig orientierte Investoren, welche die niedrigen Preise für neue Käufe nutzten. Beim populärsten ETF gab es deshalb am Ende wieder einmal einen neuen Höchststand, über 8.413 Tonnen Silber sind hier inzwischen gebunden. Auch die Nachfrage nach den populären Silberbarren mit einem Gewicht von 1 und 5 kg seitens privater Investoren hielt hierzulande weiter an.
Für die nächsten Tage rechnen wir nicht mit einer gravierenden Bewegung in der einen oder anderen Richtung. Insgesamt wird der Goldpreis die grobe Richtung vorgeben und Preise zwischen 12 $ und 12,70 $ je Unze dürften bis Ostern erst einmal die äußeren Enden der Handelsspanne bilden.
Platin
Eine Entwicklung, wie es sie in den vergangenen zehn Tagen beim Platin gegeben hat, hätten sich die Goldhändler und -anleger sicher auch gewünscht. Statt dessen lief die Entwicklungen in völlig entgegengesetzte Richtungen und während das Gold deutliche Einbußen hinnehmen musste, brillierte das Platin mit einem Anstieg der Notierung um fast drei Prozent.
Es gab ein Reihe von Gründen, die diesen Anstieg unterstützten. Begonnen hatte es mit der Veröffentlichung der Autoverkaufszahlen für den Monat März. Zwar gab es in verschiedenen Ländern noch immer deutliche Einbrüche zu verzeichnen, allerdings fielen diese im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich weniger dramatisch aus als noch im Januar und Februar. In einigen Ländern, so z.B. in Deutschland aufgrund der außerordentlich erfolgreichen und nun sogar noch einmal verlängerten Abwrackprämie kam es im letzten Monat zu einem deutlichen Anstieg der Neuzulassungen im Vergleich zu 2008.
Noch besser sah es in China aus: Hier könnte, eine endgültige Bestätigung steht allerdings och aus, im vergangenen Monat sogar ein neuer Allzeitrekord beim Autoabsatz erreicht worden sein, der den bisher besten Monat März 2008 mit 1,06 Mio. Fahrzeugen noch in den Schatten stellt. Sollte sich dies am Ende bewahrheiten, steuert das Reich der Mitte nach Ansicht von Marktbeobachtern in diesem Jahr sogar auf einen neuen Jahresrekord zu. Wie in Deutschland ist auch in China eine massive staatliche Unterstützung in Form eines ganzen Maßnahmenpakets für die seit Januar andauernde Trendwende verantwortlich.
Ein weiterer Pluspunkt für das Platin war zusätzlich die Nachricht, dass die Anlagefirma ETF Securities plant, nun auch in den USA ETFs auf Platin und Palladium an der Börse einzuführen. Bisher gab es solche Produkte nur in Europa. Diese glänzten nach einer in dieser Woche veröffentlichten Meldung mit einem kräftigen Anstieg der Verkaufsmenge im ersten Quartal um 87% auf jetzt 10 Tonnen Platin (beim Palladium gab es ein Plus von 64%).
Angesichts der positiven Entwicklung auf einigen Automärkten und des Interesses, auf das Platin nicht zuletzt deshalb auch wieder bei den Investoren stößt, könnte es doch schneller als ursprünglich erwartet zu einer nachhaltigeren Stabilisierung des Platinpreises kommen. Positiv auf den Preis wirkt sich dabei auch die neuerliche Stärke des Rand aus, der die Produktion in Südafrika verteuert und deshalb stabilisierend wirkt. Wir bleiben vorerst bei unserer Kaufempfehlung für Industrieunternehmen bei 1.030 $, es würde aber vielleicht nicht schaden, einen Teil des zukünftigen Bedarfs auch schon vorher einzudecken.
Palladium
Das Palladium folgte in den letzten Tagen seinem Schwestermetall und legte dabei von 213 $ auf zeitweise 230 $ je Unze zu. Die Gründe, die sich in den letzten Tagen positiv für das Platin auswirkten, können dabei fast eins zu eins für das Palladium mit übernommen werden. Langfristig sehen wir bei dem Metall aus den bekannten Gründen weiter erhebliches Preispotential und empfehlen industriellen Endverbrauchern, sich entsprechend zu positionieren.
Rhodium, Ruthenium, Iridium
Die Umsätze beim Rhodium haben sich in den letzten Tagen deutlich abgeschwächt. Da es aber noch immer Interesse sowohl auf der Kauf– wie auf der Verkaufsseite gibt, hat sich die Notierung vom Stand der Woche nicht wegbewegt. Nach wie vor handelt das Metall damit bei 1.100 $ - 1.200 $ je Unze.
Erneut keine Veränderungen gab es bei den anderen beiden "kleinen" Platinmetallen. Ruthenium liegt bei 50 $ - 80 $ und Iridium bei 375 $ - 425 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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