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Rohstoff-Aktien vor neuer Abwärtsbewegung?

13.04.2009  |  Marc Nitzsche (Rohstoff-Trader)
Am Dienstag nach Börsenschluss war es einmal mehr soweit: Der amerikanische Aluminiumkonzern Alcoa eröffnete traditionell die Quartalsberichtssaison und enttäuschte dabei sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag die Hoffnungen der Anleger. Unterm Strich kam erneut ein Verlust im mittleren dreistelligen Millionen-US-Dollar-Bereich heraus und auch wenn die Gesellschaft sicherlich nicht als Messlatte für den gesamten Rohstoff-Sektor genommen werden kann, muss man sich schon fragen, ob die “Rallye“ bei Rohstoff-Aktien nun in eine neue Abwärtsbewegung übergeht.


Gewinnschätzung tendenziell wohl etwas zu hoch

Diesbezüglich besteht zumindest eine nicht zu unterschätzende Wahrscheinlichkeit. Im Auftakt-Quartal des laufenden Jahres setzen die meisten Rohstoff-Kurse ihren bereits seit mehreren Monaten andauernden Sinkflug fort. Zwar war in den zurückliegenden Wochen eine Stabilisierung unverkennbar und in Teilbereichen kam es sogar zu Preisanstiegen. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Bergbau- und Energie-Konzerne in den ersten drei Monaten des Jahres 2009 alles andere als einfach hatten. Insgesamt gehen wir davon aus, dass Alcoa nicht das letzte Rohstoff-Unternehmen gewesen ist, welches hinter den Analystenerwartungen zurückgeblieben ist. Eine andere Frage ist hingegen, ob die Verfehlung der gesetzten Gewinnziele zwangsläufig auch zu signifikanten Abgaben in den betreffenden Papieren führt.


Stabilisierung bei Rohstoffpreisen möglich

Bekanntlich wird an der Börse die Zukunft und nicht die Vergangenheit gehandelt. Von daher ist nicht auszuschließen, dass sich die Anleger nach einer ersten Schrecksekunde auf die Perspektiven der betreffenden Unternehmen konzentrieren. Ein zentrale Rolle in diesem Zusammenhang spielen naturgemäß die Rohstoff-Notierungen. Fallen diese weiter, wird es für die Branche außerordentlich schwer, wieder nachhaltige Gewinne oder Gewinnsteigerungen zu erzielen. Sollten die Rohwaren-Kurse hingegen anziehen, dürften die gegenwärtigen Aktien-Notierungen Kaufkurse sein. Natürlich lässt sich nicht leugnen, dass insbesondere über den Metall- und Energiemärkten das “Damoklesschwert“ einer anhaltend sehr schwachen Konjunktur schwebt.

Auf der anderen Seite muss man konstatieren, dass einige Frühindikatoren in nicht wenigen Industriestaaten auf ein Ende der Wirtschaftsflaute hinweisen. Erweist sich diese Annahme als richtig, würde die Nachfrage nach den entsprechenden Rohwaren wieder steigen und mit ihr sehr wahrscheinlich auch die Notierungen. Bemerkenswert robust präsentiert sich vor allem die chinesische Volkswirtschaft. Im “Reich der Mitte“ könnte das Schlimmste tatsächlich bereits überstanden sein. Und da China einer der größten Rohstoff-Konsumenten überhaupt ist, hätte die Rückkehr auf den Wachstumspfad unmittelbar positive Auswirkungen auf die Kurse vieler Naturschätze. Auch wenn wir vorerst noch keine Mega-Rallye bei Öl, Kupfer & Co sehen, halten wir die Ausbildung eines tragfähigen Bodens bei den Rohstoffpreisen für durchaus wahrscheinlich, nicht zuletzt auch deshalb, weil wir beim US-Dollar in den kommenden Monaten mit einer neuen Abwertungsrunde rechnen.


Viele Titel längerfristig mit Aufwärtspotenzial

Vor dem Hintergrund einer möglichen Stabilisierung der Rohstoffpreise und einer längerfristigen Verteuerung derselben erscheint das aktuelle Kursniveau bei ausgewählten Bergbau- und Energietiteln wenigstens für Investoren mit einem Anlagehorizont von einigen Jahren durchaus lukrativ. Zugegeben: Es lässt sich nicht ausschließen, dass einige Werte in den Sommermonaten noch einmal ihre Jahrestiefststände antesten.

In einem längeren Zeitfenster jedoch sehen wir eher Aufwärts- als weiteres Abwärtspotenzial. Ein sofortiges Engagement ist nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Wochen sicherlich nicht zwingend erforderlich. Aber auf die persönliche “Watchlist“ sollten Anleger das Segment Rohstoff-Aktien in jedem Fall nehmen. Und bei nochmaligen Rücksetzern lässt sich in diesem Bereich ganz bestimmt das eine oder andere “Schnäppchen“ machen, an dem Investoren auf Sicht von einigen Jahren viel Freude haben dürften.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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