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Vorsicht vor diesem Fehlsignal!

24.08.2009  |  Marc Nitzsche (Rohstoff-Trader)
Gestern verbreiteten die Medien über alle Kanäle, dass der Ölpreis in New York ein neues Jahreshoch erreicht habe. Obwohl es stimmt, dass Rohöl in der letzten Woche sehr stark war, sind wir dennoch von einem Jahreshoch immer noch entfernt, doch dazu später mehr.

Ausschlaggebend für den Anstieg waren die positiven Zahlen zu den US-Lagerbeständen welche seitens der Energy Information Agency kurz genannt EIA veröffentlicht wurden. Dort wurde gemeldet, dass die Ölbestände deutlich gefallen sind, was vorwiegend aufgrund von schwachen Importen verursacht wurde.

Des Weiteren äußerte sich Ben Bernanke positiv gegenüber dem weiteren Verlauf der US-Wirtschaft und verursachte dadurch einen weiteren Anstieg des amerikanischen Standard & Poors 500 Index. Dieser konnte tatsächlich auf ein neues Jahreshoch ansteigen und dadurch positive Impulse an die anderen Märkte senden.

Darüber hinaus wurde der Ölpreis von einem schwachen US-Dollar sowie Raffinerieproblemen in Kalifornien angetrieben. Der Zustand der amerikanischen Raffinerien ist äußerst schlecht und aufgrund eines verschärften Umweltschutzrechtes, ist es kaum möglich neue Raffinerien zu bauen. Daher führt ein Ausfall einer der wenigen Raffinerien schnell zu einem Engpass und dadurch Anstieg der Produkte wie Benzin oder Heizöl. Deren Preiszuwächse ziehen anschließend auch den Ölpreis mit nach oben und verstärken dadurch die bereits zuvor erwähnten positiven Signale.


Kein neues Jahreshoch!

Obwohl die Medien gerne davon sprechen, dass der Ölpreis ein neues Jahreshoch erreicht hat, ist dies nur ein Trugschluss. Tatsächlich haben die einzelnen Futureskontrakte wie beispielsweise der Oktober Rohöl-Future kein neues Hoch erreicht. Dieser Future notiert aktuell bei 73,83 US-Dollar und sein bisheriges Jahreshoch lag bei 75,29 US-Dollar. Nur ein Endloschart aller Ölkontrakte, bei dem reihenweise verschiedene Monate aneinandergefügt werden, zeigt ein neues Jahreshoch. Dies ist jedoch ein Trugschluss da jeder Monat seinen eigenen Future hat und das Jahreshoch nur durch die Verkettung von Kontrakten zu unterschiedlichen Zeitpunkten entstanden ist.

Daher warnen wir davor auf den Zug bei Öl schon jetzt aufzuspringen, da der Markt vorher wirklich ein neues Hoch erreichen sollte und nur dadurch den Trend bestätigen kann. Ein Schlusskurs über der Marke von 75,00 US-Dollar würde hierfür ausreichen und entspräche dann auch wirklich einem neuen Hoch. Seien Sie daher in Zukunft vorsichtig, wenn bei Rohstoffen von neuen Hochs gesprochen wird, da hier eigene Gesetze gelten.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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