Prognosen für Ölnachfrage steigen weiter


Der Ölpreis hat in den letzten Tagen wieder fester tendiert. Einmal mehr haben freundliche Aktienmärkte sich preistreibend auf den Ölpreis ausgewirkt. Allerdings kamen auch von fundamentaler Seite bullishe Nachrichten. Zum einen haben sich die Öl-Lagerbestände in der vergangenen Woche in den USA reduziert. Zum anderen haben sowohl die IEA als auch die EIA ihre Prognosen zur Ölnachfrage 2010 angehoben.

EIA und IEA erhöhen Ölnachfrageprognosen
Die jüngste Revision des Weltwirtschaftswachstums durch den IWF von bislang 2,9% auf 3,1% im kommenden Jahr hat die IEA und die EIA veranlasst, die Prognosen für die Ölnachfrage zu erhöhen. Die IEA hat die erwartete Nachfrage für 2009 um 0,23 mbpd und für 2010 um 0,35 mbpd erhöht. Damit prognostiziert die IEA eine Zunahme der Ölnachfrage um 1,42 mbpd im kommenden Jahr - bei der letzten Schätzung im September lag das erwartete Plus noch bei 1,27 mbpd. Auch die EIA hat die Prognosen nach oben revidiert. Für das kommende Jahr wird eine Steigerung der Ölnachfrage um 1,1 mbpd erwartet. Im letzten Monat lag diese Schätzung noch bei 0,91 mbpd. Wir nehmen die IWF-Prognose und insbesondere die guten Wachstumsperspektiven für China zum Anlass, unsere Schätzung ebenfalls zu revidieren. Für 2009 erhöhen wir unsere Nachfrageschätzung um 0,2 mbpd und für 2010 um 0,3 mbpd. Am 13. Oktober wird auch die OPEC ein Update des "Monthly Oil Market Report" veröffentlichen. Alles andere als eine deutliche Revision der bisherigen Prognosen wäre eine große Überraschung.

Natural Gas haussiert
US-Erdgas hat sich von dem Siebenjahrestief, das Anfang September erreicht wurde, deutlich lösen können. In den letzten fünf Wochen haben sich die Preise nahezu verdoppelt. Dennoch spricht die angespannte Lagersituation bei Natural Gas weiterhin gegen eine nachhaltige Erholung beim Preis für US-Erdgas. Die Lagerbestände für Natural Gas haben zuletzt zum wiederholten Mal ein Allzeithoch markiert. Sofern die Lagerbestände in den nächsten Wochen weiter steigen, könnte die Kapazitätsgrenze der Erdgas-Lager bald erreicht sein. Die freien Kapazitäten belaufen sich aktuell noch auf ca. 6,5%. Damit könnte sich die Situation in drei bis vier Wochen bereits bedenklich zuspitzen.

© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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