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Jahreshoch bei Brent, Kupfer & Co.

23.10.2009  |  Frank Schallenberger (LBBW)
Die chinesische Volkswirtschaft hat weiter an Fahrt aufgenommen. Nachdem im ersten Quartal dieses Jahres die Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr auf 6,1% zurückgegangen war, kletterte die Rate im zweite Quartal bereits wieder auf 7,9% und für das dritte Quartal wurden jetzt sogar 8,9% bekannt gegeben. Für das Schlussquartal 2009 rechnen viele Volkswirte damit, dass wieder die Schallmauer von 10% durchbrochen wird. Die hohe Wachstumsdynamik spiegelt sich auch in dem ungebrochenen Appetit auf Rohstoffe wider. Im September hielten sich die chinesischen Öl- und Basismetallimporte weiter auf einem hohen Niveau. Und dieser ungebrochene Rohstoffhunger wiederum ist ein wesentlicher Faktor, warum Brent, Kupfer und Co. zuletzt neue Jahreshochs erreicht haben.

Kurzfristig ist nach dem starken Anstieg der Rohstoffpreise seit Jahresbeginn zwar eine Verschnaufpause wahrscheinlich geworden. Mittelfristig dürfte aber eben der China-Faktor weiter steigende Preise garantieren. Die gerade in den letzten Monaten demonstrierte Wachstumsdynamik in einem weltwirtschaftlich trüben Umfeld ist ein weiteres Indiz dafür, dass das Reich der Mitte auch in den nächsten Jahren seinen Wachstumspfad unbeirrt fortsetzen wird.

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Die Weltbank hält es für möglich, dass die chinesische Volkswirtschaft in den nächsten 20 Jahren weiter mit durchschnittlich 8% pro Jahr wächst. Im Jahr 2030 wäre dann das chinesische BIP rund 2,5 Mal so groß wie das der USA. Für die Rohstoffnachfrage hätte dies dramatische Auswirkungen.

Sofern sich die chinesische Ölerzeugung und der Ölverbrauch bis 2030 weiter in dem Tempo der letzten 10 Jahre entwickeln, würden sich die Ölimporte von aktuell 4 Mio. Barrel pro Tag auf rund 23 Mio. Barrel pro Tag fast versechsfachen. Dies entspricht momentan den kompletten Exporten Saudi-Arabiens, Russlands, der Vereinigte Arabischen Emirate, Kuwaits und Irans oder gut 40% des gesamten exportierten Öls weltweit. Sollte die Einschätzung der Weltbank bezüglich des chinesischen Wachstums auch nur annähernd zutreffen, wird Brent die Marke von 100 USD in nicht allzu ferner Zukunft wieder überwinden. Und auch an den Basismetallpreisen dürfte der Einfluss des China-Faktors in den nächsten 20 Jahren wohl kaum spurlos vorüber gehen.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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