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Die OPEC kann sich zurücklehnen

20.11.2009  |  Frank Schallenberger (LBBW)
Vor genau einem Jahr hatte der Ölpreis gerade einen Absturz um 100 USD hinter sich und lag bei rund 50 USD. Die OPEC hatte bereits im September und Oktober 2008 die Förderung gekürzt. Bis Mitte Dezember fiel der Preis dann sogar bis unter die Marke von 35 USD, als schließlich die OPEC kurz vor Weihnachten eine weitere, kräftige Förderkürzung um mehr als 2 mbpd beschloss. Dieser Schritt brachte tatsächlich die Wende am Ölmarkt. Seit Januar 2009 hat der Ölpreis wieder deutlich zulegen können. Auch jetzt steht wieder vor Weihnachten ein Treffen der OPEC an. Allerdings kann sich das Ölkartell momentan relativ entspannt zurücklehnen.

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Das aktuelle Preisniveau zwischen 75 und 80 USD bedeutet für die Mitglieder des Kartells sicher deutlich höhere Einnahmen, als sie vor einem Jahr noch zu hoffen gewagt hatten. Die Kartelldisziplin hat in den letzten Monaten zwar etwas nachgelassen, dennoch liegt die Umsetzungsquote der beschlossenen Förderkürzungen (von insgesamt 4,2 mbpd) immer noch bei relativ hohen 63%.

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Darüber hinaus sind die konjunkturellen Aussichten mittlerweile wieder deutlich besser als noch vor einem Jahr. Immerhin dürfte die Weltwirtschaft 2010 wieder mit gut 3% wachsen, so dass auch eine steigende Ölnachfrage vorprogrammiert sein dürfte. Die OPEC kann sich daher im Vorfeld des nächsten Meetings am 22. Dezember entspannt zurücklehnen. Die Öllager sind weltweit gut gefüllt, das Ölpreisniveau ist relativ hoch und die Konjunkturperspektiven sind deutlich besser, als man das vor kurzem noch gedacht hatte. Insofern sollten die Ölminister kurz vor Weihnachten auch keine langen Diskussionen führen müssen. Zwar ist ein weiteres Abbröckeln der so genannten “compliance ratio“ auf 55-60% denkbar; aber bevor der Ölpreis nicht wieder die Marke von 100 USD anpeilt, dürfte eine Erhöhung der Förderquoten bei der OPEC wohl kaum auf der Agenda stehen.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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