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Öl auf Siebenwochentief

01.02.2010  |  Frank Schallenberger (LBBW)
Wie gewonnen, so zerronnen …

Der Ölpreis ist in den letzten Wochen massiv abgesunken. Alleine im Januar gaben die Notierungen für Brent rund 8% nach. Der Ölpreis verzeichnete damit die stärkste Monatskorrektur seit 13 Monaten. Tatsächlich wurde damit der komplette Anstieg, der den Ölpreis von rund 71 USD (Mitte Dezember) bis etwa 81 USD (Anfang Januar) führte, wieder komplett rückgängig gemacht. Mit aktuell 71 USD ist damit auch wieder ziemlich genau die Ausgangsbasis erreicht, auf der der Ölpreis vor sieben Wochen notierte, bevor die Auf- wärtsbewegung einsetzte.

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Bearishe Nachrichten häufen sich

Es gab einige bearishe Nachrichten in den letzten Tagen, welche die Abwärtsbewegung bei Brent beschleunigt haben. Zum einen hat sich der US-Dollar seit Ende November von einem Niveau bei 1,52 EURUSD bis auf ca. 1,3850 EURUSD befestigt. Von Mitte Dezember bis Mitte Januar hatte sich der Zusammenhang zwischen Öl und Dollar zwar vorübergehend abgeschwächt - insbesondere in den letzten drei Wochen hat die Korrelation zwischen Dollarstärke und Ölpreisverfall allerdings wieder deutlich an Stärke zugenommen. Zum anderen bereitet die von Peking eingeleitete Straffung der Geldpolitik Sorgen in Bezug auf den weiteren Rohstoffappetit der Volksrepublik. Und schließlich haben auch die Rohstoffspekulanten ihre Positionen deutlich gekürzt. Alleine im Zeitraum vom 19. bis zum 26. Januar haben die Money Manager (siehe hier) ihre Netto-Long-Position um rund 44.000 Kontrakte mit einem Wert von 3,2 Mrd. USD reduziert.

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Hält der Boden bei 70 USD?

Die Wahrscheinlichkeit, dass der kurzfristige Abwärtstrend beim Ölpreis demnächst gestoppt wird, ist dennoch gar nicht so gering. Denn auf der einen Seite dürften die Auswirkungen der chinesischen Geldpolitik momentan etwas überbewertet werden. Immerhin dürfte die geldpolitische Straffung wohl kaum so weit getrieben werden, dass damit das Wirtschaftswachstum über Maßen abgebremst wird. Und schließlich sprechen die fundamentalen Rahmenbedingungen momentan auch über das laufende Jahr hinaus dafür, dass die Ölnachfrage weiter zunimmt. Immerhin hat der IWF jüngst für das Jahr 2011 ein beachtliches Weltwirtschaftswachstum von 4,3% prognostiziert. In diesem Umfeld sollte der Ölpreis in den nächsten Tagen im Bereich von 70 USD einen Boden ausbilden können.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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