Kupfer und Co. massiv unter Druck


In einem von Nervosität geprägten Handelsverlauf blieben die NE-Metallpreise in der vergangenen Woche weiter heftig unter Druck. Mit der Ausnahme von Nickel (+1%) und Zinn (-3%), die den Abverkauf vergleichsweise unbeschadet überstanden haben, verzeichneten alle an der LME notierten Basismetalle beträchtliche Verluste, die von -7% bei Aluminium bis zu -10% bei Zink reichten. Der Kupferpreis fiel dabei erstmals seit fünf Wochen wieder unter die 7.000 USD-Marke (-9%), während Zink ein 2 ½-Monatstief markierte. Vor dem Hintergrund der nach wie vor verhaltenen fundamentalen Marktlage hatten wir bereits seit längerem mit einer Korrektur gerechnet, die sich nun offenbar mit allem Nachdruck eingestellt hat. Aus technischer Perspektive hat die Mehrzahl der von uns beobachteten Metalle inzwischen einen deutlichen Abwärtstrend herausgebildet (vgl. Charts S. 2), was der aktuellen Preisbewegung eine zusätzliche Brisanz verleiht.

Belastungsfaktoren China, USD, Risikoaversion
Als Katalysator für den plötzlichen Umschwung dienten, wie bereits in der Vorwoche thematisiert, insbesondere der Restriktionskurs der chinesischen Zentralbank, welcher - so die Befürchtung – die physische (und spekulative) Metallnachfrage der Volksrepublik spürbar beeinträchtigen könnte. Darüber hinaus erweist sich auch die zuletzt wieder anziehende Risikoaversion der Investoren sowie, damit einhergehend, die feste US-Währung als Belastung für das Metallmarktumfeld. All dem konnten sich auch die Notierungen an der Terminbörse in Shanghai nicht entziehen (Abb. rechts).
Seit dem Hoch Anfang Januar befinden sich hier sowohl Kupfer (-10%), wie auch Aluminium (-11%) und Zink (-18%) auf dem Rückzug und weisen damit eine nahezu identische Preisentwicklung mit ihren europäischen Pendants auf. Mit Blick auf das Mitte Februar anstehende chinesische Neujahrsfest und den damit verbundenen Feiertagen und Betriebsferien dürften vom weltgrößten Metallverbraucher vorerst wohl kaum positive Nachfrageimpulse ausgehen.

Ausblick: Abwärtsmomentum dürfte überwiegen
Wie so oft nach derart scharfen Marktbewegungen und der inzwischen überverkauften Situation vieler Metalle halten wir eine kurzfristige technische Gegenreaktion für nicht unwahrscheinlich. In Anbetracht des oben skizzierten Umfelds dürfte auf Sicht der kommenden Wochen jedoch das Abwärtsrisiko überwiegen, zumal auch die weiterhin extrem einseitige Positionierung der spekulativen Marktakteure zur Vorsicht mahnt.
