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Industriemetalle: Schwarze Woche an der London Metal Exchange

13.08.2007  |  Sven Streitmayer
Abverkauf risikobehafteter Assets belastet Metalle

Die nicht enden wollenden Subprime-Turbulenzen haben in der vergangenen Woche ihren langen Schatten auch auf die Rohstoff- und Metallmärkte geworfen. Mit der Ausweitung der Immobilienkrise auf europäische Finanzinstitute und den massiven Interventionen der Zentralbanken zur Aufrechterhaltung der Liquidität nahm der Druck auf die risikoreicheren Märkte weiter zu. Im Wochenvergleich schlossen alle an der LME gehandelten Metalle im Minus. Mit einem Abschlag von 3,8% auf nun 3.796 Punkte verzeichnete der LMEX den größten Wochenverlust seit fast sechs Monaten.

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Blei (-12%) und Nickel (-9%) am stärksten betroffen

Blei erlitt den größten Wochenverlust aller Zeiten und beendet damit wohl die spektakulärste Haussephase der jüngsten Vergangenheit. Ausgelöst wurde die rasante Preissteigerung des Schwermetalls durch den massiven Einstieg jener spekulativer Marktteilnehmer, die zuvor den Nickelmarkt zu neuen Höhen getrieben hatten.

Die Marktentwicklung bei Zinn (+12% M/M) weist bereits ein ähnliches Verlaufsmuster auf, wenngleich wir nicht davon ausgehen erneut derart spekulative Übertreibungen zu sehen, wie bei Nickel und Blei zuvor. Hinzu kommt die derzeit ungewöhnliche Konstellation am Zinnmarkt: So gehen die jüngsten Preissteigerungen einher mit einem sukzessiven Lageraufbau. Auch der Wechsel von Backwardation zu Contango am kurzen Ende der Terminkurve lässt auf eine ausreichende Zinnversorgung schließen.

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Chinas Rohstoffhandel im Juli

Die Veröffentlichung der Rohstoffhandelsdaten Chinas für den Monat Juli, wurde stark von den allgemeinen Subprime-Wirren der letzten Woche überlagert und erhielt daher vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit. Nichtsdestotrotz lieferte die am Freitag von den Zollbehörden bekannt gegebene Statistik wichtige Hinweise auf bestehende Trends im Kupfer- und Aluminiummarkt.

So fiel der Rückgang der Kupferimporte um 2,7% (ggü. Juni) auf 206.830 t deutlich schwächer aus, als vom Marktkonsens erwartet. Angesichts einer Steigerung der Kupferimporte in den ersten sieben Monaten des Jahres um 49% (ggü. dem Vorjahreszeitraum), gibt die nur moderate Abschwächung der letzten beiden Monate kaum Hinweise auf eine Überversorgung des chinesischen Marktes. Die Aluminiumexporte des Landes verzeichneten im Juli einen Anstieg um 16% auf 40.938 t. Der übergeordnete Trend deutet aber weiterhin auf den fortschreitenden Abbau der Nettoexportüberschüsse Chinas hin. Im Zeitraum von Januar bis Juli reduzierten sich die chinesischen Aluminiumexporte (inkl. Alu-Legierungen) um fast 57% gegenüber den ersten sieben Monaten des Jahres 2006.

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© Sven Streitmayer
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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