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Industriemetalle: Preisabsturz und Investorenflucht

11.05.2010  |  Sven Streitmayer (LBBW)
Metallpreise im Sog der Griechenland-Krise

Die Zuspitzung der Griechenland-Krise und die damit einhergehenden Turbulenzen in anderen Kapitalmarktsegmenten (DAX -7% W/W) haben in der vergangenen Woche zu einem scharfen Einbruch der Metallpreise geführt. In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Handelsverlauf verzeichnete der LMEX einen Rückgang von knapp 8% und musste damit den höchsten Wochenverlust seit Dezember 2008 hinnehmen. Unter den einzelnen Metallen geriet Nickel am stärksten unter die Räder (-11%). Aber auch die Notierungen von Kupfer, Aluminium (jeweils -6%) und Zink (-8%) wiesen allesamt eine tiefrote Wochenbilanz auf, wodurch sie neue Mehrmonatstiefs markierten.

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Risikoaversion schnellt empor, EU hält dagegen

Der Preisrutsch an LME & Co. ging einher mit einem sprunghaften Anstieg der Volatilität der Metallpreise (Abb. 1), welcher in seinem Ausmaß nur noch von der Entwicklung im Anschluß an die Lehman-Insolvenz übertroffen wurde. Besonders drastisch kommt die plötzliche Rückkehr der Risikoaversion bei den kurzfristig agierenden Finanzinvestoren zum tragen, welche bis zuletzt mit hohen Einsätzen auf weiter steigende Metallpreise gewettet hatten und durch die jüngsten Ereignisse zu einer raschen Reduzierung ihrer Risikopositionen gezwungen wurden.

So zeigt etwa die aktuelle Terminmarktstatistik zum US-Kupfermarkt, dass die Gruppe der spekulativen Akteure per letzten Dienstag (also vor den Marktverwerfungen) noch immer über eine Netto-Kaufposition i.H.v. 150.000 t mit einem Marktwert von über 1 Mrd. USD verfügte. Inzwischen dürfte u.E. jedoch ein Großteil der spekulativen Positionen veräußert worden sein, so dass der Abgabedruck von dieser Seite abebben sollte. Darüber hinaus ist nach dem von der EU am Wochende eilig gestrickten Maßnahmenbündel zur Abwehr gegen spekulative Attacken auf den Staatsanleihemarkt wieder Zuversicht an den Märkten eingekehrt, wie die deutliche Gegenbewegung bei Aktien und Metallen zum Auftakt der neuen Woche zeigt. Wenig Beachtung dürften im aktuellen Umfeld indes die heutigen Importzahlen Chinas erfahren, welche für den Monat April einen Rückgang der Kupfereinfuhren (raffiniertes Metall und Halbzeug) um 4,4% ggü. März anzeigen.

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Wochenausblick: Abwärtstrend vorerst gestoppt

Nach dem zweiwöchigen heftigen Preisverfall sollte der Abwärtstrend von Kupfer & Co. vorerst beendet sein. Sowohl das technische Bild (S. 8), wie auch die Makrothemen ("Europäischer Finanzstabilisierungsmechanismus") dürften den Basismetallen kurzfristig wieder Auftrieb verleihen. Hieraus folgende Preisrallyes werden sich u.E. aber als kurzlebig erweisen.

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