RS-NewsAlert: Panik allerorten, Petaquilla ausgestoppt, Neuaufnahme und allgemeine Bemerkungen


Es scheint sich jetzt viel schneller als vermutet zu bewahrheiten, daß die US-Hypothekenkrise und auch die Rückabwicklung des jahrelang gut funktionierenden Dollar-Yen-Carrytrades (Ausleihung in Yen, Anlage in höherverzinslichen US-Dollar-Anlagen) jetzt zu großen Verwerfungen geführt haben. Mit geliehenen Yen wurden in USA große Bestände an Aktien und Staatsanleihen gekauft und so lange deren Kurse stiegen und sich der Yen noch zusätzlich abwertete, konnte hier sogar doppelt abkassiert werden. Nicht umsonst sahen die Geschäftszahlen der Großbanken und Hedgefonds bis vor wenigen Monaten so blendend aus.
Jetzt zwingt die Hypothekenkrise zur Mittelbeschaffung, da drittklassige Darlehen massenweise notleidend werden und nicht mehr weitergereicht werden können. Gleichzeitig bricht der Wert der mit Yen-Geld gekauften Anlagen in USA drastisch ein und die Verbindlichkeiten in Yen in wachsen rasant. Panik greift um sich.
Die Notenbanken sind sich der Brisanz der Lage voll bewußt und haben in den letzten Tagen reichlich Liquidität zur Verfügung gestellt. Täten sie dies nicht, würden zu allem Übel auch die Zinsen am Geldmarkt massiv steigen. Was hat diese jetzt mit den Rohstoffaktien zu tun, werden Sie fragen? Im Prinzip überhaupt nichts! Ein logischer Zusammenhang ist hier nicht existent, es sei denn Sie sind Deflationist und glauben an einen totalen Nachfragezusammenbruch im Zuge einer weltweiten Wirtschaftskrise. Völlig auszuschließen ist das nicht. Sicher, im Sinne einer Eintritts- oder Nicht-Eintritts-Wahrscheinlichkeit von 100%, ist überhaupt gar nichts. Denken Sie deswegen daran, diese irrationalen Zeiten zum Aufbau weiterer physischer Gold- und Silberbestände zu nutzen.
Warum fallen Explorations- und Minenaktien in einem die Metalle eigentlich begünstigenden Umfeld so extrem? Um es ehrlich zu sagen, ein Verlust des Dow Jones von 2,6% im Tief bei einem gleichzeitigen Minus des HUI von über 9% am Tiefstand ist in der Tat schwer zu erklären. Hinzu kommt, daß echter Verkaufsdruck bei den Explorern nicht da war, denn die Umsätze sind niedrig. Gestern fielen selbst bekanntermaßen hervorragende Unternehmen wie Genco, Scorpio Mining, Bear Creek oder Sabina Silver wenigstens zeitweilig im zweistelligen Bereich. Von den Uran- und Molybdänaktien gar nicht zu reden.
Logisch ist dies nicht zu begründen, hier wurde wieder rein emotional gehandelt, d.h. in Panik verkauft. Bei den erwähnten geringen Umsätzen wird es sich außerdem fast ausschließlich um Privatanleger gehandelt haben, die von den Verkäufen in den großen Aktien (Barrick, Newmont, Harmony etc.) und der Medien-Berichterstattung überproportional haben anstecken lassen.
Der Markt der Explorations- und Minenaktien ist einfach noch zu klein und illiquide, so daß hier ein leicht höheres Angebot schon zu drastischen Verlusten führt. Für den Gesamtmarkt bzw. die “Reife“ des Martes ist das aber ein gutes Zeichen. Ein Einbruch der Weltwirtschaft ist außerdem nicht zu sehen oder haben Sie von drastischen Nachfragerückgängen in China gehört? Die historisch niedrigen Lagerbestände fast aller Metalle sind eine klare Ansage.
Wann endet dieses Blutbad und was ist zu tun? Niemand weiß hier eine definitive Antwort und wenn Sie 10 Leute fragen, werden Sie sicher 10 verschiedene Antworten hören. Fakt ist, daß China über die weltweit größten Devisenreserven verfügt und schon angedeutet hat, diese als Druckmittel gegen die USA zu benutzen. Auch andere Staaten sitzen auf Billionen von US$ und wollen (und müssen!) diversifizieren. Hinzu kommt die Rückabwicklung des Carry-Trades, was auch negativ für den Dollar ist. Und, auch wenn sich das hart anhört, die US-Wirtschaft ist nicht der Nabel der Welt.