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Industriemetalle: Chinesische Währungspolitik sorgt für Schwung

22.06.2010  |  Sven Streitmayer (LBBW)
China: Bewegung in der Währungspolitik

Die Metallmärkte sind mit deutlichen Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet. An der Börse in Shanghai legten die Kontrakte für Kupfer, Aluminium und Zink um jeweils rund 3% zu und auch der morgendliche Auftakt in London verzeichnete einen Preissprung auf breiter Front. Den Grund für den plötzlichen Stimmungsumschwung lieferte eine Meldung aus Fernost, wonach die chinesische Zentralbank die fast zweijährige Wechselkursbindung des Yuan an den US-Dollar aufgeben und zu der zuvor praktizierten kontrollierten Aufwertung zurückkehren werde (Abb. 1).

Wenngleich die Flexibilisierung der chinesischen Landeswährung, wie schon in den Jahren 2005 bis 2008, in engen Bandbreiten erfolgen dürfte, hat der Schritt u.E. durchaus das Potenzial den seit Mitte April an vielen Rohstoffmärkten bestehenden Abwärtstrend zu beenden. Denn ein stärkerer Yuan erhöht die Kaufkraft Chinas im Ausland, was sich tendenziell positiv auf die Rohstoffeinfuhren Pekings auswirken sollte. Für Industriemetalle gilt dies in besonderem Maße, da die Volksrepublik hier eine hohe Importabhängigkeit aufweist (Abb. 2).

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Zinkpreis weiterhin auf Korrekturkurs

Nachdem der Zinkpreis 2009 noch eine Aufwärtsbewegung von historischem Ausmaß (+129%) vollzogen hatte, befinden sich die Notierungen des zur Galvanisierung verwendeten Metalls seit dem Jahreswechsel auf Korrekturkurs. Allein in den letzten sechs Wochen verbilligte sich LME-Zink um über 20% auf aktuell rund 1.800 USD/t. Damit summiert sich der Preisrückgang seit Anfang 2010 bereits auf knapp 800 USD bzw. 30%. Dies ist zugleich der höchste Verlust aller LME-Metalle im bisherigen Jahresverlauf (LMEX: -13%). Ausschlaggebend hierfür ist neben dem allgemein schwierigen Kapitalmarktumfeld v.a. die unerwartet starke Angebotsausweitung der Zinkproduzenten, welche einen Abbau der hohen Überschüsse bislang weitgehend verhindert hat (Abb. 3).

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Zinkbestände der Metallbörsen legen deutlich zu

Bezeichnend für die nahezu unveränderte Überschuss-Situation am Zinkmarkt sind die wachsenden Lagerbestände der Metallbörsen in London und Shanghai. Im Unterschied zu den übrigen NE-Metallen, die zuletzt unisono rückläufige Lager aufwiesen, sind die börsenregistrierten Zinkbestände im bisherigen Jahresverlauf um 250.000 t bzw. fast 40% auf derzeit über 900.000 t angeschwollen. Hinzu kommen die Vorräte der Produzenten, welche sich per Ende April auf weitere 300.000 t beliefen. In der Summe liegen damit aktuell weltweit mehr als 1,2 Mio. t Zink auf Halde, wobei die außerbörslichen Bestände Chinas mangels Datenverfügbarkeit noch unberücksichtigt sind. Dies entspricht etwa 10% der globalen Jahresnachfrage nach raffiniertem Zink, was inzwischen bereits an die historischen Höchstwerte früherer Lagerzyklen heranreicht.

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