Erdgas: Energiequelle der Zukunft?


Entscheidende Vorteile
Zumindest hat Erdgas gegenüber Kohle und Öl einige entscheidende Vorteile: Die Reserven reichen deutlich länger als die Rohöl-Vorkommen und die Verbrennung ist erheblich umweltverträglicher. Somit können Blockheizkraftwerke sogar in direkter Nähe von Wohngebieten errichtet werden- bei Kohlekraftwerken ein Ding der Unmöglichkeit. Zudem lässt sich das unsichtbare Gas hervorragend in Kombination mit regenerativen Energien einsetzen. Wetterabhängige ´´Öko-Kraftwerke´´ benötigen für wind- oder sonnenschwache Phasen ein ´´Back-up-Kraftwerk´´. Hierfür ist Erdgas prädestiniert. Denn Erdgas-Kraftwerke lassen sich sehr kurzfristig anfahren und herunterfahren. Die Energie-Erzeugung durch Kohle oder Kernkraft wäre für solche Bedarfsspitzen zu träge.
Transport als Hauptproblem
Wahrscheinlich wäre Erdgas heute sogar noch populärer als es ohnehin schon ist, wenn es da nicht ein kleines Problem gäbe: Das Gros der Reserven liegt in Regionen, die von den Verbraucherstaaten weit entfernt sind. So ist der Transport sehr kostspielig. Der Bau von Pipelines ist zeitaufwendig und teuer. Auch lohnt er nur für eine Länge von wenigen tausend Kilometern. Von daher waren die gigantischen Vorräte in der Golfregion bisher wirtschaftlich kaum nutzbar, zumal die Gasleitungen durch gebirgige Landstriche oder durch Ozeane gebaut werden müssten.
Lösung heißt Flüssiggas
Aber es gibt einen Ausweg aus diesem Dilemma: Liquefied Natural Gas (LNG) - zu Deutsch Flüssiggas. Hierbei handelt es sich um Erdgas, das auf minus 161 Grad gekühlt wurde. Bei dieser Temperatur verflüssigt sich das Gas und nimmt dadurch nur etwa ein Sechshundertstel seines ursprünglichen Volumens ein. Konkret entspricht ein Liter LNG 614 Liter herkömmlichen Erdgas. Die immense Kompression erlaubt es, riesige Mengen Erdgas in speziellen Tankschiffen über große Entfernungen zu transportieren. Bekannt ist diese Technologie eigentlich schon seit den 1970er Jahren. Bislang wurde sie allerdings weitgehend ignoriert. Das aber dürfte sich in Zukunft ändern Somit könnten sich Investments in Aktien von Unternehmen aus dieser Branche längerfristig durchaus lohnen. Goldman Sachs hat mit dem COMERGIX LNG Index sogar ein Underlying für Derivate geschaffen.
Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht
© Marc Nitzsche
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Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de