Oil Markets Weekly


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Der Hurrikan Dean hat die Öl- und Gasindustrie im Golf von Mexiko weitgehend verschont. In den USA belief sich der Produktionsausfall auf maximal 44 Tsd. bpd; inzwischen ist die Förderung wieder nahezu vollständig hergestellt. In Mexiko musste die staatliche Ölgesellschaft dagegen drastischere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und evakuierte für einige Tage alle Plattformen in der ölreichen Bay of Campeche mit einem Fördervolumen von bis zu 2,65 Mio. Barrel Öl bzw. 2,63 Mrd. Kubikfuß Erdgas pro Tag. Auch hier werden die Anlagen derzeit aber wieder in Betrieb genommen, sodass bis zum Ende dieser Woche die volle Produktionsfähigkeit wieder hergestellt sein soll.
In der kommenden Woche rechnen wir infolge der Schließung aller drei Ölhäfen Mexikos mit einem temporären Rückgang der Rohöl-Importe in den USA und auch nochmals mit einer leichten Verringerung der Kapazitätsauslastung der amerikanischen Raffinerien. Insgesamt dürften sich die Auswirkungen für die globale Ölbilanz jedoch in engen Grenzen halten. Die Hurrikan-Saison im Atlantik dauert offiziell noch bis Ende November an und soll nach derzeitigen Prognosen mindestens fünf weitere Stürme mit Hurrikan-Stärke produzieren.

Trotz der Verringerung der US-amerikanischen Rohöl-Vorräte um fast 17 Mio. boe seit Ende Juni hält die OPEC weiterhin an ihrer Sichtweise einer ausgeglichenen globalen Ölbilanz fest. Zuletzt haben sich die Ölminister Irans, Indonesiens, Libyens und Katars mit diesem Argument gegen eine Änderung der Produktionsquoten auf der kommenden OPEC-Konferenz ausgesprochen.
Sicherlich stehen hinter dieser Wahrnehmung, die der Darstellung der IEA widerspricht, zwei Aspekte: So rechnet das Kartell für das vierte Quartal mit einem deutlich geringeren weltweiten Ölbedarf als die IEA - insbesondere aufgrund der erwarteten negativen Einflüsse der Hypothekenkrise auf das US-Wirtschaftswachstum.
Außerdem sollen das Kapazitätswachstum Angolas und die Inbetriebnahme einer neuen Exportpipeline im Norden des Irak für zusätzliches quotenfreies Angebot sorgen. Unabhängig davon berichten mehrere Beobachter jedoch von einer Zunahme der Exportaktivitäten der arabischen OPECStaaten in den vergangenen Wochen.
Wir gehen vor diesem Hintergrund weiterhin davon aus, dass auf der OPEC-Tagung am 11. September keine Strategieänderung vorgenommen wird und die Mitglieder vielmehr unverändert eine abwartende und beobachtende Haltung einnehmen werden. Diese Möglichkeit einer verspäteten Reaktion auf eine Nachfragesteigerung dürfte das Abwärtspotenzial der Ölpreise auch nach dem Ende der Ferien- und Sturmsaison begrenzen.
© Andy Sommer
Economics & Research
Quelle: HSH Nordbank AG
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