Commodities Weekly: Marktkommentar
22.10.2010 | Thorsten Proettel (LBBW)
Strategie: Die Rohstoffe schließen diese Woche überwiegend mit Minuszeichen ab. Neben den Energie- und Basismetallpreisen gaben auch die Notierungen der Edelmetalle nach. Eine Ursache für diese Entwicklung dürfte der wieder etwas stärkere US-Dollar sein. Eine andere die Erhöhung des chinesischen Leitzinses um 25 Basispunkte. Die chinesische Notenbank möchte damit einer Überhitzung der Wirtschaft vorbeugen, womit auch die Steigerung des Rohstoffbedarfs begrenzt wird.
Performance:
Für die Investoren führten niedrigere Notierungen insbesondere im Energiebereich und bei Edelmetallen zu Preiseinbußen. Gegen den Trend konnten die LBBW-Indizes zulegen. Der LBBW Top 10 Index verfehlte nur knapp das bisherige Jahreshoch bei 102,35. Der Index profitierte zuletzt von der Untergewichtung im Energiebereich (20%) und der Übergewichtung von Agrarrohstoffen (30%). Zudem wurde im Agrarsektor mit Zucker, Kaffee und Baumwolle gerade auf die stärksten Performer gesetzt. Auch der LBBW Long Short Index markierte mit 118,92 Punkten erneut ein Allzeithoch. Hier brachten auf der Longseite ebenfalls Zucker und Baumwolle Performance, während die Shortseite von den Preisabschlägen bei Weizen und Erdags profitierte.
Energie:
Die Preise im Energiebereich tendierten in der abgelaufenen Woche schwächer. Erneut kamen von Seiten der EIA tendenziell bearishe Nachrichten. Die US-Lagerbestände nahmen zuletzt um 0,7 Mio. Barrel auf 361,2 Mio. Barrel zu. Damit liegen die Lagerbestände aktuell um 6,5% über dem bereits sehr hohen Niveau des Vorjahres. Dies spricht weiterhin gegen stark steigende Ölnotierungen in den nächsten Wochen.
Edelmetalle:
Der Goldpreis hat sich in dieser Woche schrittweise immer weiter vom bisherigen Höchststand entfernt. Mit aktuell 1.320 USD kostet die Feinunze derzeit rund 67 USD weniger als noch am Donnerstag der Vorwoche. Silber verbilligte sich deutlicher und fiel unter die Marke von 23 USD. Möglicherweise ist dies der Beginn einer Korrekturphase, die durchaus einige Wochen anhalten könnte. Kennzeichnend wäre der Ausstieg von immer mehr kurzfristig orientierten Marktteilnehmern, die bei bestimmten Preisniveaus verkaufen müssen. Privatanleger halten sich dagegen weiterhin eher zurück. Die Bestände wichtiger Gold-ETCs/ETFs wurden in dieser Woche von den Emittenten sogar reduziert.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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