Die internationalen Ölpreise haben in der vergangenen Woche kräftig zugelegt. Hinter dieser Entwicklung standen insbesondere die überraschend starken Rückgänge der US-Vorräte bei Rohöl und Benzin. Zuletzt sorgte außerdem die Entstehung von Felix, dem zweiten Hurrikan der Saison im Atlantik, für Unterstützung.
Die Lagerbestandsentwicklung und der Pfad von Felix dürften auch in den kommenden Tagen die Richtung für die Notierungen vorgeben. Kommentare der OPEC-Offiziellen im Vorfeld der am 11. September stattfindenden Konferenz des Kartells werden wohl weiterhin nur als Randnotizen beachtet werden, da inzwischen die meisten Marktteilnehmer nicht mehr mit einer Änderung der Förderquoten auf dieser Sitzung rechnen.
US-Lagerbestände
Nach dem überraschenden Bestandsaufbau in der Vorwoche hat sich das Bild bei den Rohöl-Vorräten zuletzt erwartungsgemäß wieder gedreht. Vor allem der kräftige Rückgang der Importe um fast 1 Mio. bpd auf 9,8 Mio. bpd - zurückzuführen auf die Liefereinschränkungen Mexikos durch den Hurrikan Dean – sorgte für einen Bestandsrückgang um 3,5 Mio. boe bzw. 1,0%.
Die Benzin-Vorräte wurden dagegen insbesondere durch die sinkende Kapazitätsauslastung der amerikanischen Raffinerien belastet. Auch diese sind zu einem Teil auf die Auswirkungen von Dean zurückzuführen, der einige Raffinerien zu einer lieferbedingten Reduzierung der Aktivitäten zwang. Zuletzt sorgten jedoch auch einige technische Zwischenfälle und planmäßige Modernisierungsarbeiten sowie die zunehmende Konzentration der Fabriken auf die Produktion von Heizöl für eine Kürzung des Angebots. Die Kapazitätsauslastung schrumpfte um 1,4 Prozentpunkte auf 90,3%.
Entsprechend sanken die Benzin-Lagerbestände um 3,7 Mio. boe bzw. 1,9%. Damit liegt die Vorratsreichweite nur noch bei 19,8 Tagen, dem niedrigsten Niveau seit vier Jahren. Da die Feriensaison mit dem heutigen Labor Day offiziell zu Ende geht und die Nachfrage nach diesem Tag in den USA üblicherweise fällt, rechnen wir nicht mit weiteren starken Preissteigerungen. Allerdings ist davon auszugehen, dass der ansonsten im Herbst übliche Preisrückgang in diesem Jahr erheblich geringfügiger ausfallen wird als in der Vergangenheit.
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