Commodities Weekly: Marktkommentar


Von vorweihnachtlicher Ruhe war an den Rohstoffbörsen bislang wenig zu spüren. Die Preise der Industriemetalle, von Erdgas und auch den Agrarrohstoffen schwankten zum Teil erheblich. Dies muss sich über den Jahreswechsel nicht zwangsläufig ändern, selbst wenn ein großer Teil der Händler im Urlaub weilt. Ein niedriges Handelsvolumen ist eine der besten Zutaten für eine hohe Volatilität und zum Jahresbeginn steht darüber hinaus die Neugewichtung der großen Benchmarkindizes an, nach denen viele Investoren ihre Engagements ausrichten.
Performance:
Die wichtigsten Rohstoff-Preisbarometer tendierten in der laufenden Handelswoche leichter. Der DJUBS (ER) verlor 0,23% und der S&P GSCI (ER) 0,24%. Dagegen gewann der LBBW Top 10-Index 2,5% hinzu und der LBBW Long-Short-Index stieg sogar um 3,1%.
Energie:
Die OPEC hat am vergangenen Wochenende wie erwartet die Förderquoten unverändert belassen. Allerdings haben ein deutlicher Rückgang der US-Öllagerbestände von fast 10 Mio. Barrel sowie die anhaltend kalte Witterung in Europa und Nordamerika für Impulse gesorgt und den Ölpreis auf ein neues Zweijahreshoch gehievt. Wir gehen noch nicht von einer nachhaltigen Trendwende bei den Lagerbeständen aus und erwarten kurzfristig weiter eine Korrektur des Preisniveaus. Die Lagerbestände in Cushing haben fünf Mal in Folge auf zuletzt 35,9 Mio. Barrel zugelegt. Entsprechend ist der Spread zwischen Brent und WTI mit 3,50 USD auf das höchste Niveau seit sieben Monaten gestiegen.
Edelmetalle:
Der Goldpreis verbilligte sich in den letzten Tagen nach einer ganzen Reihe von guten Konjunkturdaten aus den USA und befindet sich derzeit rund 55 US-Dollar unterhalb seines Allzeithochs. Sofern die aktuellen Beschlüsse vom Brüsseler Euro(pa)-Gipfel für einen dauerhaften Krisenmechanismus an den Rentenmärkten positiv aufgenommen werden, dann dürfte Gold in den kommenden Tagen weiter unter Druck stehen.
Industriemetalle:
Die Metallpreise haben in den vergangenen vier Wochen noch einmal kräftig angezogen, so dass der Gesamtmarktindex LMEX inzwischen ein Plus von fast 17% ggü. dem Jahresbeginn ausweist. Kupfer markierte in der laufenden Handelswoche abermals ein neues Rekordhoch bei knapp 9.300 USD/t. Zwar erachten wir den Sektor kurzfristig weiterhin für überkauft. Wie in unserem Jahresausblick dargelegt, stellen sich die Rahmendaten für 2011 jedoch äußerst positiv dar, weshalb mittelfristig mit weiter steigenden NE-Metallpreisen zu rechnen ist.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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