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Edelmetalle Aktuell

Gold

Von den von uns noch für Dezember erwarteten Gewinnmitnahmen im Zuge einer Neuausrichtung der Portfolios institutioneller Anleger war weit und breit nichts zu sehen. Statt dessen stieg der Goldpreis vor dem Hintergrund neuer Alarmzeichen bezüglich der europäischen Schuldenkrise und dem Säbelrasseln auf der koreanischen Halbinsel bis zum 3. Januar in mehreren Schritten auf 1.425 $ an. Dies war zwar der höchste Stand seit rund einem Monat, aber der Preis blieb damit knapp unter dem Allzeithoch von Anfang Dezember.

Mit Beginn des neuen Jahres kam es dann zu einem deutlichen Rückschlag. Positive Wirtschaftsdaten aus den USA sorgten für eine Erholung des Dollars und beim Gold für Gewinnmitnahmen beim mit Abstand wichtigsten ETF, dessen Bestände auf den tiefsten Stand der letzten sieben Monate fielen. Der Preis brach dadurch innerhalb weniger Tage auf nur noch 1.352 $ ein, dies war der niedrigste Preis seit Ende November.

Neue Sorgen bezüglich der weiteren Zahlungsfähigkeit Portugals sorgten dann zu Beginn der letzten Woche für einen kontinuierlichen Wiederanstieg des Goldpreises, die Marke von 1.400 $ konnte er dabei allerdings nicht mehr übersteigen.

Nachdem dann die letzte Woche anstehenden Auktionen von festverzinslichen Wertpapieren verschiedener Euroländer besser als erwartet verliefen und es dazu noch weitere positive Zeichen und Kommentare zur Entwicklung der US-Wirtschaft gab, kam es erneut zu einer Trendwende und bis zum Freitagabend fiel das gelbe Metall erneut deutlich zurück. Mit aktuell 1.360 $ liegt es nur knapp über dem Tiefststand der zweiten Januarwoche und falls die Marke von 1.350 $ nun nicht halten sollte, könnte es zu weiteren deutlichen Verlusten kommen. In einem solchen Fall wäre es keine Überraschung, wenn der Goldpreis bis auf 1.320 $ zurückfallen würde. Solange wenigstens diese Marke hält, wäre der nun schon seit Monaten andauernde Aufwärtstrend aber noch immer intakt.

Auf Dauer und das heißt über das erste Quartal hinaus, rechnen wir aber nicht damit, dass die Kursgewinne der letzten Monate ohne größere Rückschläge verteidigt werden können. Die zu beobachtenden Verkäufe institutioneller Investoren bei den ETFs sind da vermutlich nur ein erstes Warnsignal.

Investoren, die auf den persönlichen Besitz von Gold setzen - die Käufer von Münzen und Barren - lassen sich übrigens von den beginnenden Zweifeln der professionellen Fondsverwalter von ihrem Weg bisher nicht abbringen. Sie haben auch in den letzten beiden Wochen wieder große Mengen an Goldbarren und -münzen gekauft, so dass es trotz hoher Produktionszahlen bei einzelnen Gattungen schon wieder zu Wartezeiten kommt.

Positive Erwartungen gibt es auch auf dem indischen Goldmarkt: Hier rechnen Marktbeobachter nach dem Einbruch im Jahr 2009 und der leichten Erholung im letzten Jahr für 2011mit einem deutlichen Sprung der Nachfrage. Um bis zu 60% auf über 500 Tonnen könne der Absatz steigen, wenn der Goldpreis eine Korrektur erleben würde, so der Vorsitzende der Bombay Bullion Association.


Silber

Wie der Herr, so‘s Gescherr. Dieses alte (angeblich fränkische) Sprichwort hat sich auch in den letzten vier Wochen wieder bewahrheitet.

Das Silber konnte sich in dieser Zeit nämlich einmal mehr nicht vom Goldpreis abkoppeln, wobei die jeweiligen prozentualen Preissprünge einmal mehr deutlich heftiger ausfielen.

Wie beim Gold fiel der für die Zeit vor dem Jahreswechsel erwartete Rückschlag auch beim Silber komplett aus. Stattdessen gewann das Metall zwischen den Jahren in einem sehr illiquiden Markt noch einmal deutlich an Wert und erreichte am 3. Januar schließlich einen neues 30-Jahreshoch von 31,22 $ je Unze, dies waren noch einmal knapp 60 Cents mehr als der bisherige langjährige Höchstkurs von Anfang Dezember.

Am Ende konnte das Silber aus den Kursgewinnen in der Zeit um den Jahreswechsel herum aber doch kein Kapital schlagen: Als der Goldpreis anfing, seine Gewinne wieder abzugeben, folgte das Silber auf dem Fuße. Innerhalb von nur drei Tagen notierte das Metall wieder fast 10 Prozent tiefer bei nur noch 28,30 $ je Unze.

Von diesem Einbruch erholte es sich dann zwar noch einmal, aber das Unvermögen, dabei die 30 $-Hürde wieder zu überwinden, sorgte anschließend für eine neue Welle an Abgaben. Diese ließ das Metall relativ rasch wieder auf den Tiefstkurs abrutschen.

An diesem hat sich inzwischen ein wichtiger Chartpunkt herausgebildet und sollte das Metall in den nächsten Tagen unter die Marke von 28,30 $ fallen, sind auch größere Gewinnmitnahmen von Spekulanten und damit dann auch weitere Kursverluste nicht auszuschließen. Unter Umständen könnte der Preis des weißen Metalls in einem ersten Schritt bis auf 27,90 $ fallen, danach gäbe es erst wieder bei 26,50 $ eine Unterstützung. Der mittelfristige Aufwärtstrend würde aber weiter erst bei Preisen unter 25 $ gebrochen werden.

Die Anleger haben angesichts der Volatilität des Silberpreises in den letzten Wochen unterschiedlich reagiert: So war eine massive Nachfrage nach Barren und Münzen zu beobachten; die ETF-Bestände und die Pluspositionen an den Terminbörsen waren dagegen zumindest in der letzten Woche von deutlichen Gewinnmitnahmen geprägt.

In den letzten Wochen gab es noch einige wenige Meldungen von den Minen. So brachte der weltweit hinter BHP Billiton zweitgrößte Produzent Fresnillo im letzten Jahr 42,1 Mio. Unzen Silber aus, das waren 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2011 erwartet Fresnillo eine erneute Steigerung, diesmal um 5% auf 44 Mio. Unzen. Bis 2018 soll die Förderung sogar auf 65 Mio. Unzen steigen. Dabei soll die Expansion bestehender Minen helfen, aber auch die Entwicklung neuer Lagerstätten.

Das Statistikbüro in Mexiko, dem Heimatland von Fresnillo, gab im letzten Monat bekannt, dass in dem Land im Oktober insgesamt 9 Mio. Unzen (280t) Silber gefördert worden seien, was im Jahresvergleich einem Plus von 1,7 Prozent entsprochen habe.




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