Spreadtrade: Kansas Wheat vs. Corn


Nachdem der Spread sehr lange gefallen ist und anschließend konsolidierte, sieht es inzwischen ganz danach aus als ob der Ausbruch geglückt wäre.
Der Corn & Oil Volatility Stop zeigt an, dass die durchschnittliche Bewegungsspanne der letzten sieben Tage bei 418 $ liegt. Ich würde allerdings dem Spread etwas mehr Spielraum einräumen und ein Risiko von 650 $ pro Paar tolerieren.
Erklärt werden kann das Verhalten des Spreads dadurch, dass sich die Händlergemeinde momentan über Mais weniger Sorgen macht als über Weizen aus der Region Kansas. Erst am Wochenende hatten wir in den USA sehr kalte Temperaturen, weswegen Spekulationen aufkamen, dass Teile der Winterweizenernte beschädigt worden sind.
Die wöchentlich veröffentlichten "Crop Conditions" der Kategorie "good to excellent" welche Aufschluss über den Zustand der Ernte geben sind gegenüber der Vorwoche von 71% auf 64% gefallen. Analysiert man die Werte für den Bundesstaat Kansas mit einem Produktionsanteil von 24% genauer erkennt man, dass es dort einen Einbruch von 77% auf 55% innerhalb nur einer Woche gab. Des weiteren zeigten weitergehende Untersuchungen, dass 15% der Ernte aus Kansas schweren Schaden erlitten hat, während weitere 30% mittlere bis leichte Beschädigungen aufwiesen.
Zusätzlich wurde gestern seitens des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums der vielbeachtete Supply & Demand Report veröffentlicht. Entgegen den Erwartungen der Analysten und Händler fiel die Übertragsrate auf 422 Millionen Scheffel. Die durchschnittlichen Schätzungen hatten nur bei 448 Millionen Scheffel gelegen, während im März noch offiziell mit 472 Millionen Scheffel gerechnet worden waren.
Beim Mais hingegen kam es zu einer Erhöhung der Übertragsrate von 752 Millionen Scheffel im Märzbericht auf inzwischen 877 Millionen Scheffel. Die von Bloomberg befragten Analysten hatten mit lediglich 839 Millionen gerechnet.
Abschließend wollen wir noch einen Blick auf den saisonalen Chart des MRCI werfen:

Die gelbe Markierung legt den Rahmen für die saisonal stärkste Zeit fest. Man kann gut erkennen, dass sowohl die 15-jährigen als auch die 5-jährigen Saisonalitäten in eine Richtung zeigen und somit die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn sehr hoch ist.
© Sebastian Hell
Quelle: www.emfis.com
Diese Kolumne stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten dar, sondern gibt lediglich die persönliche Ansicht des Autors wieder. Weder der Verfasser, noch die EMFIS GBR haften für etwaige Verluste, die durch Befolgung der aufgezeigten Handelsmöglichkeiten entstehen.