Commodities Weekly: Marktkommentar


Der Rohstoffmarkt hat zuletzt insbesondere von der Währungsseite Rückenwind bekommen. Der Blick auf die jüngste CFTC-Statistik zeigt jedoch, dass der Risikoappetit der Spekulanten deutlich abgenommen hat. Wir erwarten für den Gesamtmarkt zunächst eine Seitwärtsbewegung bei langsam wieder sinkender Volatilität.
Performance:
Die wichtigsten Indizes haben in der letzten Woche rund 1,5% zulegen können.
Energie:
Der wieder schwächere US-Dollar sowie die anhaltenden politischen Spannungen in Libyen und im Jemen ließen Brent & Co. in den letzten Tagen wieder ansteigen. In Anbetracht gut gefüllter Öllager und wieder etwas weiter verbreiteter Konjunkturskepsis sollte das weitere Aufwärtspotenzial jedoch begrenzt sein.
Edelmetalle:
Nachdem die vier gängigen Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium schon seit ein paar Jahren von Anlegern in der Form physisch hinterlegter Wertpapiere gekauft werden können, bietet eine Frankfurter Bank nun auch einen Rhodium-ETF an. Dieses relativ seltene Edelmetall wird hauptsächlich als Beimischung bei der Herstellung von Fahrzeugkatalysatoren und darüber hinaus in geringen Mengen in der Chemie- und Glasindustrie eingesetzt.
Aufgrund seiner Unbekanntheit dürfte das Metall vorerst nur eine Nischenposition besetzen. Allerdings könnte schon ein geringes Interesse den Preis lebhaft in die Höhe treiben, da das jährliche Gesamtangebot in Höhe von weniger als 30 Tonnen lediglich einem Gegenwert von rund 2 Mrd. US-Dollar entspricht. Dies ist nicht einmal ein Zehntel des ohnehin schon leicht beeinflussbaren Silbermarktes. Da der physische Rohdium-Handel zudem extrem illiquide ist, könnten bei einem Investment in ETFs ähnliche Schwierigkeiten wie bei offenen Immobilienfonds entstehen.
Industriemetalle:
Mit der Ausnahme von Nickel (-3%) und Zinn (-5%) präsentierten sich die NE-Metallmärkte in der laufenden Woche wieder freundlich. Neben der insgesamt positiveren Stimmungslage unter den Rohstoffmarktakteuren erhielten Kupfer und Co. auch von der Entwicklung der US-Währung Unterstützung, die ihren Höhenflug nicht weiter fortsetzte. Auch wenn der erfahrungsgemäß eher dünne Handel in den Sommermonaten eine klare Trendausbildung vorerst noch unwahrscheinlich macht, erachten wir das Preisniveau der Industriemetalle aus der Verbraucher- wie auch der Anlegerperspektive derzeit als interessant.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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