Agrar: Die Rallye geht weiter


Mit Blick auf die Performance der vergangenen Woche schneidet der Bereich Agrar/Softs erneut phantastisch ab: Drei der besten fünf Rohstoffe (Mais 7,0%, Kakao 6,3% und Zucker 5,1%) und keine Kandidaten im Minus sprechen eine deutliche Sprache - zumal Sojabohnen als “Schlechtester“ mit 1,0% auch noch eine solide Wochenperformance ablieferte.

Weizen vor einem weiteren Schub
Die Nachricht, dass der Irak mit einem Importvolumen von 700.000 Tonnen US-Weizen noch über den Erwartungen lag, sorgte in Verbindung mit einer Meldung, dass auch Algerien 100.000 Tonnen Weizen aus den USA importiere (obwohl es Getreide bisher hauptsächlich in Europa bezog), für ein weekly Close des Weizen Futures in Chicago am oberen Rand der aktuellen Trading Range. Und die Devisenschiene sollte mit einem US-Dollar auf einem 15-Jahres-Tief weiter den USExporteuren in die Hände spielen.

Chinesische Ausweichversuche
Der Sojabohnen Future an der CBOT kletterte am Donnerstag nach Hoffnungen bezüglich steigender Exporte nach China – dem weltgrößten Importeur von Sojabohnen - auf ein Dreijahreshoch (996,75 USc / Bushel). Aus China verlautete dagegen, man wolle zur Bekämpfung der einheimischen Preissteigerungen für Lebensmittel den Import drosseln und - als maßgeblicher Maisexporteur - in Zukunft Mais importieren. Der Mais Future an der CBOT konnte aufgrund technischer Kaufsignale und unverändert starker Exportnachfrage ebenfalls deutlich zulegen, obwohl inzwischen Gerüchte von einer US-Rekordernte (über 13 Mrd. Bushels) kursieren.

Das Anbauflächenroulette
Aus Analystenkreisen verlautete, dass man mit größeren Verschiebungen bei den US-Anbauflächen für Mais, Sojabohnen und Weizen rechne: Für Mais wird nach einem 63-Jahres-Hoch aufgrund des Ethanol-Booms ein Minus von 4,7 Mio. acres auf 88,2 Mio. acres erwartet, während die Futures von Soja (+4,8 Mio. acres auf 68,9 Mio. acres) und Weizen (+2,1 Mio. acres auf 62,6 Mio. acres) nach phantastischen Preissteigerungen bald auf deutlich ausgeweitete Anbauflächen reagieren müssen.[/i]
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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