Oil Markets Weekly


Weitere Informationen
Mehrere OPEC-Offizielle haben in den letzten Tagen ihr Unverständnis über die jüngste Entwicklung der Ölpreise zum Ausdruck gebracht und angesichts der fundamentalen Situation ein Niveau von 80 USD oder mehr als “nicht haltbar“ bezeichnet. Unbestätigten Berichten zufolge sollen sich die Kartell-Mitglieder sogar Gedanken über eine weitere Angebotserhöhung machen, sollte WTI für mehr als 15 bis 20 Tage über 80 USD notieren. Andererseits ist festzuhalten, dass sich der Ölpreisanstieg beim europäischen Brent und anderen Benchmark- Sorten etwas langsamer vollzogen hat als bei WTI und zudem der auf Rekordniveau gefallene US-Dollar die Erlöse der Förderstaaten einschränkt. Vor diesem Hintergrund rechnen wir nicht mit einer “Notfall“-Erhöhung, solange die Preise nicht deutlich über das aktuelle Level hinaus steigen oder der USDollar wieder an Stärke gewinnt.
Im Golf von Mexiko haben die Öl- und Gasgesellschaften ihre Förderung nach der Entstehung einer “subtropischen Depression“ zeitweise deutlich reduziert. In der Spitze waren knapp 815 Tsd. bpd Ölproduktion außer Betrieb. Meldungen über Schäden an den Anlagen liegen nicht vor. Nach dem Abflauen des Unwetters nehmen die Unternehmen derzeit ihre Arbeit wieder auf, bleiben angesichts neuer Sturmwarnungen und der noch bis Ende November anhaltenden Hurrikan-Saison jedoch in “Hab-Acht-Stellung“.

Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hat zusammen mit dem Partner Saudi Refining einen massiven Ausbau der Raffinerie in Port Arthur, Texas, angekündigt. Das Gemeinschaftsunternehmen Motiva will die Kapazität der Raffinerie bis 2010 um 325 Tsd. bpd erhöhen. Dies entspricht dem größten Ausbauplan seit 30 Jahren. Obwohl der Zubau nur knapp 2% der derzeitigen US-Raffineriekapazitäten entspricht, zeigt die Investitionsentscheidung u.E., dass die Ölgesellschaften zunehmend mit einem nachhaltig höheren Ölpreis rechnen als in der Vergangenheit. Die Zukunft muss jetzt zeigen, ob weitere Unternehmen mit größeren Zubauten folgen, die längerfristig das alternde amerikanische Raffineriesystem ersetzen können, dann aber auch die Margen belasten.
© Andy Sommer
Economics & Research
Quelle: HSH Nordbank AG
Die in dieser Analyse veröffentlichten Aussagen und Angaben basieren auf Informationen, die die HSH Nordbank AG aus allgemein zugänglichen, von uns nicht überprüfbaren Quellen, die wir für verlässlich erachten, bezogen hat. Die einzelnen Informationen aus diesen Quellen konnten nur auf Plausibilität überprüft werden, eine Kontrolle der sachlichen Richtigkeit fand nicht statt. Trotz sorgfältiger Bearbeitung übernehmen wir keine Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Die Aussagen enthalten nicht alle für wirtschaftlich bedeutende Entscheidungen wesentlichen Angaben, sondern lediglich unverbindliche Auffassungen über Märkte und Produkte zum Zeitpunkt der Herausgabe. Sie stellen insbesondere kein Angebot zum Kauf oder Verkauf im rechtlichen Sinn dar. Ihre Lektüre kann daher eine individuelle Beratung nicht ersetzen. Dafür stehen Ihnen unsere Mitarbeiter gerne zur Verfügung. Die HSH Nordbank AG kann nicht für Verluste haftbar gemacht werden, die durch die Nutzung dieser Veröffentlichung oder deren Inhalte entstanden sind oder die in einer anderen Weise im Zusammenhang mit diesen Dokumenten stehen.
Die HSH Nordbank AG unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, BaFin, Lurgiallee 12, 60349 Frankfurt am Main.