Commodities Weekly: Marktkommentar


Mit den Zinsentscheidungen von EZB und der People´s Bank of China stand in der laufenden Woche die Geldpolitik im Zentrum des Handelsgeschehens. Obwohl beide Notenbanken ihren Kurs weiter verschärften, wurden die Leitzinserhöhungen von den Rohstoffmärkten insgesamt positiv aufgenommen. Ursächlich für diese zunächst wenig intuitive Reaktion ist u.E. insbesondere die Erwartungshaltung vieler Marktakteure, dass das Reich der Mitte als weltgrößter Rohstoffverbraucher von weiteren Zinsschritten vorerst absehen könnte. Dies erscheint uns durchaus im Rahmen des Möglichen, da die Überhitzungsgefahren in der Volksrepublik zuletzt gesunken sind, was sich ab dem Spätsommer in rückläufigen Inflationsraten manifestieren sollte.
Auch auf globaler Ebene halten wir einen geldpolitisch induzierten Wachstumsschock momentan für äußerst unwahrscheinlich und rechnen trotz der aktuellen Abschwächungstendenzen weiterhin mit einem robusten Weltwirtschaftswachstum von über 4%. Vor diesem Hintergrund betrachten wir die deutliche Korrektur der Rohstoffpreise in den zurückliegenden Monaten als temporär und erwarten für das zweite Halbjahr 2011 eine Fortsetzung des Aufwärtstrends.
Performance:
Die zentralen Benchmarkindizes, wie z.B. der DJUBS (+2%) und der S&P GSCI (+3%) konnten in der laufenden Handelswoche allesamt spürbar zulegen und haben damit die aus markttechnischer Perspektive wichtige 200-Tage-Linie wieder nach oben durchbrochen, was dem jüngsten Trend zusätzliche Nahrung verschaffen dürfte.
Edelmetalle:
Der Goldpreis bewegte sich in den letzten Wochen trotz der Eskapaden rund um die Auszahlung der jüngsten Tranche an Hilfsgeldern für Griechenland nur seitwärts. Die Rating-Herabstufung Portugals bescherte aber ein Plus von rund 40 USD. In den anstehenden Hochsommermonaten sind vom Schmuckmarkt keine großen Impulse für Gold zu erwarten. Die angespannte finanzpolitische Situation - auch in den USA - könnte jedoch bald für neuen Schub sorgen.
Industriemetalle:
Wie schon in der Vorwoche ging es an den Basismetallmärkten in den vergangenen Tagen weiter zügig gen Norden, womit die Notierungen an LME und Co. einen Großteil ihrer Verluste seit Mitte April inzwischen wieder wett gemacht haben. Ein Spiegel der robusten Preisentwicklung ist das Leitmetall Kupfer, das nach einem kurzen Ausflug unter die 9.000 USD-Marke aktuell bereits wieder fünfstelliges Terrain ins Visier genommen hat. Abgesehen von kurzen Verschnaufpausen sehen wir den Preistrend bei den Industriemetallen weiterhin nach oben gerichtet.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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