Edelmetalle: Kein Ende der Rallye in Sicht?


Nachdem die Edelmetalle gestern sowohl in Asien als auch in Europa mit deutlichen Aufschlägen gehandelt wurden, stellte es keine sonderliche Überraschung dar, dass auch die ersten Kurse in New York erkennbar über den Schluss-Notierungen vom vergangenen Freitag lagen.
Das gelbe Metall nahm den Handel bei 1.617 Dollar auf und konnte dieses Niveau in einem etwas lustlosen Handel im Wesentlichen verteidigen. Der Schlusskurs lag mit 1.614,80 Dollar nur marginal unter den Erst-Notierungen. Etwas volatiler ging es wie gewohnt am Silbermarkt zu. Aber auch hier konnten die üppigen Anfangs-Gewinne von gut 1,5 Prozent nicht ganz gehalten werden. Am Ende kostete eine Feinunze Silber 40,39 Dollar und damit 0,32 Dollar oder knapp 0,8 Prozent mehr als am letzten Freitag. Platin gab nach gutem Start gegen Ende des Handels im Schlepptau abtauchender Aktienmärkte überproportional nach, während Palladium sich leicht verteuerte.
Annäherung hinsichtlich Anhebung der US-Schuldengrenze
Geholfen hat den Edelmetall-Preisen sicherlich der wieder etwas stärkere Euro im Vergleich zum US-Dollar. Hintergrund der Dollar-Abwertung war der Umstand, dass nach wie vor keine Einigung im Streit um die Anhebung der US-Schuldengrenze erzielt wurde, die gegenwärtig das alles dominierende Thema an den Märkten im Allgemeinen ist. Allerdings scheint sich jetzt - da die Zeit langsam aber sicher wirklich knapp wird - eine Annäherung abzuzeichnen.
Die Republikaner wollen die Schuldengrenze aus wahltaktischen Gründen nur leicht und in zwei Schritten anheben, damit das Thema Staats-Bankrott noch vor den nächsten Präsidentenwahlen wieder auf der Agenda steht. Daran haben die Demokraten natürlich kein Interesse und fordern deshalb die Anhebung in einem Schritt und in einem signifikant größeren Umfang. Dennoch erkennen mittlerweile offensichtlich beide Seiten die Notwenigkeit der Anhebung der Schuldengrenze an und eine Einigung dürfte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Auch wenn die Anhebung der Schuldengrenze eher eine Symptom- als eine Ursachen-Bekämpfung darstellt, die längerfristig für steigende Edelmetall-Notierungen spricht, könnten die Kurse kurzzeitig durch Umschichtungen in die Aktiemärkte unter Druck geraten, sobald die Schuldengrenze angehoben wird. Aber ein Ende der Edelmetall-Rallye ist derzeit längst noch nicht in Sicht.