Rohstoff-Trader: Hausse-Alarm bei Basismetallen?


Überwiegend niedrige Lagerbestände!
Zunächst bleibt festzuhalten, dass sich die Lagerbestände der meisten Industriemetalle (mit Ausnahme von Aluminium vielleicht) an der London Metal Exchange auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau bewegen. Insbesondere die Blei- und Zinnvorräte sind in den vergangenen zwölf Monaten auf ein historisches Tief gefallen. Ebenfalls rückläufig zeigten sich zuletzt die Kupferbestände, wenngleich diese nach dem kräftigen Anstieg zwischen Juli 2006 und Januar 2007 nach wie vor auf einem vergleichsweise komfortablen Niveau notieren. Einzig und allein bei Nickel und Zink fand seit Jahresbeginn ein moderater Zuwachs statt.
Während die Zinkpreise in den genannten Zeitraum denn auch folgerichtig korrigierten, scheint die ´´Nickel-Bullen´´ derzeit (noch) nichts und niemand aufhalten zu können. Das unverändert starke Wirtschaftswachstum in China, Indien und anderen Schwellenländern und die fortschreitende Industrialisierung nährt die Vermutung vieler Investoren, dass der Bedarf an ´´Buntmetallen´´ weiter zunehmen wird. Dieser Einschätzung vermag ich vorbehaltlos zuzustimmen: Auch ich gehe bis auf weiteres von einer angespannten Nachfrage-Situation bei den Basismetallen aus. Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle mit Nachdruck vor allzu viel Euphorie warnen!
Fundamental teilweise zu teuer!
Immerhin sind einige Industriemetalle nach meiner Einschätzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus fundamentaler Sicht bereits zu teuer. Dies gilt vor allem für Kupfer und Nickel. Bei dem ´´roten Metall´´ fielen die jüngsten Kurssteigerungen prozentual wesentlich höher aus als der Rückgang der Lagerbestände. Die Nickel-Notierungen konnten sogar weiter zulegen - und das, obwohl die Vorräte zuletzt gestiegen sind. Diese unbestreitbaren Tatsachen sollten Sie bei Ihren Investment-Entscheidungen unbedingt im Auge behalten. Die Vergangenheit hat mehrfach gezeigt, dass heftige Korrekturen nicht mehr weit entfernt sind, wenn die fundamentalen Rahmenbedingungen vom Markt ignoriert werden.
Zudem droht mittelfristig eine nicht zu unterschätzende Angebotsausweitung, weil viele Minenbetreiber angesichts der äußerst lukrativen Verkaufspreise ihre Produktionskapazitäten massiv hochfahren. Erschwerend könnte ab Mai eine Schwächephase bei Dividendenpapieren hinzukommen. Dass die Metalle hiergegen nicht immun sind, haben wir im letzten Jahr mehr als deutlich vor Augen geführt bekommen.
© Marc Nitzsche
www.rohstoff-trader.de
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de