Agrar: Preisabschläge dominieren


Im Wochenvergleich präsentieren die Commodities eine sehr inhomogene Performance, wobei der Bereich Agrar und Softs meist durch Preisabschläge auffiel. Ausnahmen wie Orangensaft (+6,2%) bestätigten dabei die Regel. Insbesondere Kakao (-9,2%), Weizen (-7,9%) und Mais (-7,8%) kamen im Wochenvergleich gehörig unter die Räder.

Dürre drückt die Ernteschätzungen bei O-Saft
Zur starken Performance des Orangensaft Futures (ICE, vormals NYBOT) verhalfen neben technisch- initiierten Käufen Sorgen um einen dürrebedingten Rückgang der Ernte in Sao Paulo State, dem größten Orangenanbaugebiet Brasiliens (größter Produzent weltweit)- Darüber hinaus kursieren Gerüchte, dass auch die Ernte in Florida, dem zweitgrößten Anbaugebiet der Welt, eher am unteren Rand der Schätzungen des US Landwirschaftsministeriums (USDA) ausfallen könnte. 175 Mio. Boxes (eine Box entspricht 90 US Pfund) wären bereits ein Ergebnis, das die Preise weiter klettern lassen könnte, auch wenn die Ernte der letzten Saison nach vielen Baumschäden durch Hurricanes in den Jahren 2004 und 2005 auf ein 17-Jahrestief von 129 Mio. Boxes gefallen war und dem Future damit zu Höchstkursen von über 200 USc verholfen hatte.

Elfenbeinküste mit perfekter Kakaoernte
Umgekehrte Ergebnisse bahnen sich dagegen beim Kakao an: Die Elfenbeinküste als größter Kakaoproduzent weltweit meldet, dass die Transporte in der Woche per ultimo September auf 26.000 Tonnen gestiegen seien, während im Vergleichszeitraum des Vorjahres lediglich 17.191 Tonnen transportiert wurden. Der Future an der ICE kam darauf hin kräftig unter Druck und verlor allein am vergangenen Dienstag 5,6%. Die “International Cocoa Organisation“ betonte jedoch, dass das mittelfristige Bild im Gegensatz zur jüngsten Entwicklung steht. Im letzten Marketingjahr 2006/07 ergab sich nach Angaben der Organisation weltweit ein Defizit von 156.000 Tonnen, was u.a. beim entsprechenden Future einen Preisanstieg von 29% binnen 12 Monaten zur Folge hatte.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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