Commodities Weekly: Marktkommentar


Tut er´s oder tut er´s nicht? Wird Helikopter-Ben seinem Spitznamen gerecht und beglückt die Märkte beim heutigen Treffen der Notenbanker im beschaulichen Jackson Hole/Wyoming mit einem neuen geldpolitischen Lockerungsprogramm? So lautet die Frage, welche nicht nur die Rohstoffpreise heute und in den kommenden Handelstagen bewegen wird. Wenngleich dies unabhängig von der Beantwortung an den Börsen zunächst einmal für mächtig Unruhe sorgen dürfte, gehen wir nicht davon aus, dass der US-Zentralbankchef erneut die Initialzündung für eine nachhaltige Rohstoffrallye liefern wird. Zu tief verwurzelt sind u.E. momentan die Sorgen um Konjunktur und Staatsverschuldung, als dass die Währungshüter mehr als einen kurzlebigen Effekt erreichen könnten.
Performance:
Die Preise an den Rohstoffmärkten haben sich - bis auf Gold und Silber - in den letzten Tagen etwas erholt. Die wichtigsten Indizes legten um bis zu knapp 3% zu. Der LBBW Top 10 Index konnte nicht ganz mithalten - hier bremste vor allem die hohe Gewichtung von Gold und Silber die Performance. Dennoch bleibt seit Jahresbeginn eine Outperformance von über 13 Prozentpunkten auf den DJUBS ER.
Energie:
Auch die Energiepreise sind leicht angestiegen. Dabei hat sich der Spread zwischen Brent und WTI auf 25 USD ausgeweitet. Die Lage am Lieferort für WTI in Cushing hat sich zuletzt jedoch deutlich entspannt. Von den Rekordständen im April (41,9 Mio. Barrel) gingen die Bestände auf aktuell 33,7 Mio. Barrel zurück. Brent scheint auf dem momentanen Niveau weiter korrekturanfällig. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Versorgungslage in Europa sich mit der absehbaren Wiederaufnahme der libyschen Exporte in den kommenden Monaten weiter entspannen dürfte.
Industriemetalle:
Nach dem kräftigem Preisrutsch der Vorwochen haben sich die NE-Metallnotierungen zuletzt wieder etwas befestigt. Quasi symbolisch hierfür stieg der Kupferpreis erstmals seit vier Wochen wieder über die 9.000 USD-Marke. Für positive Impulse sorgten u.a. die jüngsten Einfuhrzahlen aus dem Reich der Mitte, welche unsere Erwartung einer anziehenden Importnachfrage Chinas in den kommenden Monaten erstmals bestätigten. In Anbetracht des extrem angespannten Marktumfelds sollten sich Verbraucher wie Investoren u.E. gleichwohl auf weiterhin sehr volatile Preisbewegungen bei Kupfer, Alu und Co. einstellen.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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