Commodities Weekly: Marktkommentar


Ein düsterer Ausblick der US-Notenbank Fed gepaart mit schwachen Einkaufsmanagerindizes aus China und der Eurozone sowie der Ratingherabstufung Italiens haben in der laufenden Handelswoche die Rezessionsangst der ohnehin hypernervösen Marktakteure weiter geschürt und so die Rohstoffpreise auf breiter Front einbrechen lassen.
Gesamtmarktbarometer wie DJUBS (-7%) und S&P GSCI (-8%) hatten entsprechend massive Verluste zu verzeichnen und sind auf den tiefsten Stand seit November 2010 zurückgefallen. Auf Basis unseres Konjunkturbildes (Verlangsamung ja, Rezession nein) erscheint der jüngste Kurs-rutsch indes die tatsächliche Lage zu überzeichnen.
Performance:
DJUBS & GSCI markieren neue Jahrestiefstände. LBBW Top Ten hält sich 2011 weiterhin im Plus.
Energie:
Brent und WTI haben in den letzten Tagen deutlich korrigiert. Bei WTI könnte der Boden nach den zuletzt starken Lagerbestandsreduzierungen in den USA zwischen 75 und 80 USD langsam gefunden sein. Brent bleibt im Vergleich zu WTI überbewertet. Wir rechnen auf 12-Monatssicht bei Brent mit einem weiteren Absinken auf 90 USD.
Edelmetalle:
Selbst Gold konnte sich der allgemeinen Abwärtsbewegung an den Märkten nicht entziehen und wurde von Institutionellen ebenso veräußert wie andere schwankungsanfällige Anlagen. Der Preis fiel um rund 100 USD auf aktuell 1.690 USD. Sollte der Ausverkauf an den Börsen weiter anhalten, dürften früher oder später jedoch wieder stärkere Anlegerkäufe einsetzen. Noch stärker traf der Crash die weißen Edelmetalle. Silber verlor innerhalb von zwei Handelstagen 17 % und kostet aktuell 33 USD. Eine technische Gegenbewegung ist nach dem Einbruch wahrscheinlich. Den schwächeren Wachstumsperspektiven tragen wir mit reduzierten Platin- und Palladiumprognosen Rechnung.
Industriemetalle:
Die Angst vor einem erneuten Abgleiten der Weltwirtschaft in die Rezession hat die Märkte derzeit fest im Griff. In der Folge sind auch die NE-Metallnotierungen in eine Abwärtsspirale geraten, wie der crashartige Einbruch des LMEX um rund 11% in nur einer Woche belegt. Wenngleich wir den extremen Konjunkturpessimismus dieser Tage nicht teilen, haben wir den verringerten Wachstumserwartungen und den jüngsten Marktverwerfungen Rechnung getragen, indem wir unsere Preisprognosen für die NE-Metalle reduziert haben.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.