Commodities Weekly: Marktkommentar


Während der November hierzulande mit überraschend freundlichem Klima Einzug hält, bleibt die politische Großwetterlage weiterhin frostig. Mit dem geplanten und doch wieder verworfenen Referendum in Griechenland, der Bildung einer Notregierung in Athen sowie der unerwarteten Zinssenkung der EZB haben sich die Ereignisse in der laufenden Woche einmal mehr überschlagen. An den Kapitalmärkten fiel die Reaktion gleichwohl verhalten aus, obwohl der neue Zentralbankpräsident Mario Draghi seinen Überraschungscoup explizit mit der Gefahr einer "milden Rezession" in der Eurozone begründet hatte. Wenngleich wir das globale Makroumfeld aus Rohstoffperspektive nach wie vor als wachstumsfördernd betrachten, dürfte die unsichere politische Gemengelage den Spielraum der Rohstoffpreise nach oben vorerst begrenzen und diese auch weiterhin anfällig für überdurchschnittlich starke Ausschläge machen.
Performance:
Nach dem heftigen Markteinbruch im September erwies sich der Oktober aus Investorensicht als goldener Monat. So registrierten Öl, Gold, Kupfer und Co. eine klassische Erholungsrallye, welche in einem satten Plus der Benchmarkindizes, wie DJUBS (+7%) oder GSCI (+10%) zum Ausdruck kommt. Der LBBW Top Ten Index legte indessen um rund 6%, der LBBW Long Short Index um 2% zu.
Energie:
Brent hält sich unbeeindruckt von den politischen Turbulenzen in der Eurozone seit Mitte Oktober in einer relativ engen Trading Range um die Marke von 110 USD.
Edelmetalle:
Für den Goldpreis sorgten die Nachrichten der vergangenen Tage gleich in zweierlei Hinsicht für positive Impulse. Zum einen stellen die politischen Querelen in Griechenland das gerade erst mühsam ausgehandelte zweite Rettungspaket bereits wieder in Frage und erhöhen damit erneut die Unsicherheit in Bezug auf das Fortbestehen der Währungsunion in seiner heutigen Form. Zum anderen erweckt die überraschend frühe Zinssenkung der europäischen Zentralbank den Eindruck, dass die Inflationsbekämpfung zumindest nicht mehr uneingeschränkt ganz oben auf der Agenda der Währungshüter steht. Vor diesem Hintergrund kletterte die Notierung des Edelmetalls erstmals seit Mitte September wieder über die Marke von 1.750 USD je Unze.
Industriemetalle:
An der Londoner Metallbörse haben sich die Kurse nach dem Preissprung der Vorwoche zuletzt wieder etwas ermäßigt, womit sich der Zick-Zack-Kurs der vergangenen Monate weiter fortsetzt. Auf mittlere Sicht erscheint u.E. momentan insbesondere Nickel als günstig. Das Legierungsmetall notiert aktuell über die gesamte Terminkurve hinweg (bis Februar 2017) unterhalb von 18.500 USD/t.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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