RTE Jakarta - (www.emfis.com) - Als eines der bedeutendsten Zinn produzierenden Länder weltweit denkt Indonesien derzeit laut über einen vollständigen Ausfuhrstopp für das Industriemetall nach, was den Zinn-Notierungen selbst im aktuell schwierigen Gesamtmarktumfeld Auftrieb verleihen könnte.
Wie vor kurzem bekannt wurde hat der Interessenverband der indonesischen Zinnproduzenten (Indonesia Tin Association) den größten Zinn-Exporteur des Landes (PT Timah) ersucht, seine Ausfuhren vollständig einzustellen. Eine Antwort des Unternehmens steht zwar noch aus. Aber es ist gut vorstellbar, dass PT Timah der Aufforderung folgt. Immerhin haben sich laut dem Interessenverband schon 26 andere indonesische Zinn-Förderer bereit erklärt, keine Exporte mehr vorzunehmen.
Ausfuhren bereits jetzt stark rückläufig
Sollte Indonesien demnächst tatsächlich kein Zinn mehr ins Ausland verkaufen, könnte dies zu echten Versorgungsengpässen führen. Das gilt umso mehr, als sich die Ausfuhren bereits seit einigen Monaten im Sinkflug befinden. Im aktuellen Monat dürften die Zinn-Ausfuhren lediglich noch bei rund 4.000 Tonnen liegen, was dem tiefsten Stand seit drei Jahren entspricht. In den ersten neun Monaten 2011 beliefen sich die Exporte noch auf durchschnittlich 8.136 Tonnen monatlich.
25.000 Dollar müssen es schon sein
Die indonesischen Zinn-Produzenten wollen mit dem Ausfuhrstopp erreichen, dass die Zinn-Notierungen zumindest wieder in den Bereich um 25.000 Dollar je Tonne klettern. Unterhalb dieses Kurses wird es für die meisten Gesellschaften aus dem Insel-Staat schwierig, den Zinn-Abbau rentabel zu halten. Die Chancen, dass Indonesien mit dieser Maßnahme das gewünschte Ziel erreicht, stehen dabei gar nicht schlecht. Schließlich haben die Zinnpreise allein auf Grund der Nachricht um über zwei Prozent zugelegt.
Fazit:
Zur Stunde kostet eine Tonne Zinn etwa 20.500 Dollar. Sofern Indonesien wirklich alle Ausfuhren einstellt, könnten die Notierungen schnell wieder bis auf die gewünschten 25.000 Dollar anziehen. Auch wenn die Nachfrage wegen der flauen konjunkturellen Gesamtsituation eher verhalten ausfallen dürfte, besteht bei Zinn unter allen Industriemetallen noch die höchste Wahrscheinlichkeit in Bezug auf steigende Kurse.
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