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Marktbericht: Ruhe vor dem Sturm bei Edelmetallen?

05.12.2011  |  EMFIS
RTE New York - (www.emfis.com) - Vergleichsweise ruhig verabschiedeten sich die Edelmetalle am Freitag an der Wall Street ins Wochenende, so dass es nicht verwundert, dass größere Kursbewegungen - sowohl nach oben als auch nach unten - Fehlanzeige waren.

Gold eröffnete bei knapp 1.758 Dollar und legte im frühen Handel bis auf annährend 1.764 Dollar zu, bevor das gelbe Metall den Aktienmärkten südwärts folgte. Am Ende schloss das Metall der Könige bei 1.735,30 Dollar, was exakt dem Niveau des Vortages-Schlusskurses entsprach. Silber verbilligte sich neun Cents oder gut 0,2 Prozent auf 32,64 Dollar. Ebenfalls abwärts ging es bei Platin: Am Ende der Sitzung war eine Feinunze für 1.543 Dollar zu haben und damit 18 Dollar (1,1 Prozent) günstiger als am Vortag zu haben. Demgegenüber setzte das Schwestermetall Palladium seine Aufwärtsbewegung der Vortage fort und legte weitere 13 Dollar bzw. fast 2,1 Prozent auf 642 Dollar zu.


Erfreuliche US-Konjunkturdaten verpuffen wirkungslos

Erstaunlich war die - abgesehen von Palladium - erkennbare Under-Performance der Weißmetalle gegenüber Gold vor allem vor dem Hintergrund eigentlich durchaus erfreulicher amerikanischer Konjunkturdaten. So wurden in Übersee im November 120.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Im privaten Sektor gab es 140.000 Jobs mehr. Berücksichtigt man, dass der Stellenanstieg in den beiden Monaten zuvor lediglich bei 72.000 lag, hätte diese Nachricht den (Edelmetall)-Märkten eigentlich Auftrieb verleihen können. Dass es dazu nicht kam, war vor allem der Aufwertung des Greenbacks geschuldet.

Zwischenzeitlich hatte sich die Gemeinschaftswährung bis fast 1,355 Dollar vorgearbeitet. Doch im Anschluss an die Arbeitsmarktdaten gab der Euro im Tief bis auf knapp 1,335 Dollar ab. Verstärkt wurde der Dollar-Sprung durch einen Bloomberg-Bericht, wonach die Europäische Zentralbank in Betracht zieht, dem Internationalen Währungsfonds 100 bis 200 Milliarden Dollar zu leihen, der damit Krisenländer unterstützen kann. Damit sind die Inflationssorgen in der alten Welt sicherlich nicht geringer geworden, was den Kurs des Euros (und damit letztlich auch die Notierungen der edlen Metalle belastete).

Mittlerweile ist klar, dass das massive Eingreifen der diversen Notenbanken keinesfalls - wie von manchen erhofft - zu einer schnellen Lösung der europäischen Schuldenkrise führen wird. Das Verbindlichkeiten-Dilemma wird die Europäer noch jahrelang begleiten. Die einzige Möglichkeit ist die Schaffung einen zwingend erforderlichen hohen Inflation durch das Drucken neuer Euro-Banknoten. Das könnte zu einer weiteren Aufwertung des Dollars und damit zu weiter korrigierenden Edelmetallpreisen führen. Auf der anderen Seite wird auch die FED die Notenpressen weiter laufen lassen.

Denn in den USA sieht es in punkto Schulden nicht besser sondern vielleicht sogar schlechter aus als in der alten Welt. Von daher bleibt abzuwarten, welche Region sich im aktuell laufenden Abwertungswettkampf durchsetzt. Sollten es die Amerikaner sein, könnten sich die edlen Metalle über kurz oder lang wieder auf den Weg zu ihren alten Hochs machen. Kurzfristig müssen allerdings weitere Korrekturen einkalkuliert werden.  
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