Marktbericht: Land unter bei Edelmetallen


Das gelbe Metall stand bereits im gestrigen asiatischen und europäischen Handel unter verstärktem Abgabedruck und eröffnete daher an der Wall Street unter der Marke von 1.700 Dollar bei etwa 1.680 Dollar. Ausgehend von diesem Niveau gaben die Notierungen vor allem in den ersten Handelsstunden bis auf unter 1.660 Dollar nach, bevor das Metall der Könige in eine Seitwärtsbewegung überging. Zum Zeitpunkt der Schlussglocke kostete eine Feinunze Gold 1.665,30 Dollar und damit 46 Dollar oder 2,7 Prozent weniger als am Vortag. Silber verbilligte sich um 94 Cents (2,9 Prozent) auf 31,29 Dollar. 27 Dollar bzw. knapp 1,8 Prozent abwärts auf 1.486 Dollar ging es bei Platin und das Schwestermetall Palladium gab 26 Dollar bzw. 3,8 Prozent auf 658 Dollar nach.
Konjunktursorgen und Euro-Schwäche belasten
Bei der Suche nach den Gründen für die erschreckend schwache Performance der edlen Metalle trifft man schnell auf die üblichen Verdächtigen. Namentlich handelt es sich dabei vor allem um die anhaltenden Konjunktursorgen sowie den Wechselkurs zwischen dem Greenback und dem Euro. Nachdem das politische Blabla des letzten EU-Krisengipfel zum Ausklang der letzten Woche die Märkte insgesamt nach oben zog, scheint sich schon am Montag Ernüchterung breit gemacht zu haben. Und durchaus zu Recht: Denn hinsichtlich einer nachhaltigen Lösung der europäischen Schuldenkrise ist man bei diesem Treffen nicht wirklich weitergekommen und damit schwinden auch die Hoffnungen, dass sich in ausgewählten europäischen Staaten eine Rezession vermeiden lässt.
Diese Aussichten führten dazu, dazu die Risikobereitschaft schnurstracks wieder einer gewaltigen Risikoaversion weichen musste. Gesucht war Sicherheit und diese glauben Anleger vor allem in US-Anleihen und weniger bei den Edelmetallen zu finden. Als Folge kollabierte die Gemeinschaftswährung gegenüber der amerikanischen Valuta regelrecht, was auch den letzten Edelmetall-Gläubigen die Kauflust gründlich vermiest haben dürfte. Dies erklärt insbesondere auch den massiven Kursrutsch beim Gold.
Die Wolken über dem Edelmetall-Himmel werden immer dunkler. Als sichere Häfen ist Gold & Co. nicht mehr gefragt und von einem Konjunktur-Boom in 2012 ist man weiter entfernt denn je. Insgesamt sind das alles andere als bullische Aussichten für den Bereich. Lediglich für den Fall, dass sich der Fokus der Schuldenproblematik irgendwann wieder mehr auf die USA richtet, hätten die edlen Metalle vielleicht noch ein sehr begrenztes Aufwärtspotenzial.