RTE New York - (www.emfis.com) - Zunächst sah es gestern an der Wall Street im Edelmetall-Bereich gar nicht so schlecht aus, doch in den letzten Handelsstunden übernahmen abermals die Bären das Ruder und sorgten für einen deutlichen Verkaufsdruck.
Gold eröffnete mit rund 1.660 Dollar im Wesentlichen auf dem Niveau des Vortages. Dieses konnte bis etwa 14:00 Uhr New-Yorker-Zeit verteidigt werden, bevor das Metall der Könige wieder unter die Räder geriert. Am Ende stand ein Minus von 34,40 Dollar oder gut zwei Prozent auf 1.630,90 Dollar. Silber verbilligte sich um 45 Cents (1,4 Prozent) auf 30,84 Dollar. Bei Platin ging es 14 Dollar bzw. 0,9 Prozent auf 1.472 Dollar abwärts. Das Schwestermetall Palladium verlor 16 Dollar (2,4 Prozent) auf 642 Dollar.
Enttäuschung über FED-Sitzung
Die Outperformance der Weißmetalle - abgesehen von Palladium, bei dem überproportionalen Verluste auf die Enge des Markts zurückzuführen waren - überrascht einerseits etwas, hat aber letztlich durchaus nachvollziehbare Gründe. Viele Anleger hatten sich von der gestrigen Sitzung der amerikanischen Notenbank erhofft, dass die FED weitere geldpolitische Lockerungen - entweder in Form von Zinssenkungen oder durch die Ankündigung, weitere US-Anleihen-Käufe. Zudem ließ die FED verlauten, dass man zur Bewältigung der europäischen Schuldenkrise nicht allzu sehr auf die Vereinigten Staaten setzen sollte. Diese Ankündigung bewirkte einen Kurs-Kollaps des Euros gegen den Greenback, der vor allem die Notierungen des Metalls der Könige belastete. Dass es bei den Weißmetallen etwas besser aussah, dürfte primär daran gelegen haben, dass man das Verhalten der amerikanischen Notenbank auch anders werten kann: Die letzten volkswirtschaftlichen Daten aus Übersee nähren die Vermutung, dass sich die amerikanischen Konjunktur vielleicht doch schneller erholt als von vielen Akteuren vermutet. Vor diesem Hintergrund sah die FED keine Veranlassung, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Und die Hoffnung auf eine wenigstens halbwegs robuste US-Konjunktur im nächsten Jahr stütze die Kurse der konjunktursensitiven Weißmetalle.
Langsam aber sicher wird es für die Edelmetall-Bullen zunehmend enger. Zwar ist vor allem beim Gold der langfristige Aufwärtstrend noch intakt. Aber der Bruch der starken Unterstützung knapp unterhalb von 1.700 Dollar spricht dafür, dass in Bälde ein Test des nächsten Supports bei 1.600 Dollar erfolgt. Und wenn der Dollar tatsächlich eine echte und nachhaltige Renaissance erleben sollte, müssen sich die Gold-Gläubigen möglicherweise richtig warm anziehen.
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