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Solon: Pleitewelle im Solarsektor geht weiter

14.12.2011  |  EMFIS
RTE Berlin - (www.emfis.com) - is vor einigen Jahren galt der deutsche Produzent von Solarmodulen Solon noch als Vorzeige-Unternehmen. Das jedoch hat das Unternehmen nicht davor bewahrt, heute die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu beantragen.  

Vorangegangen waren monatelange Verhandlungen mit diversen Gläubigerbanken über die Rückzahlung ausstehender Verbindlichkeiten, die schlussendlich allerdings gescheitert waren. Damit droht dem vor 15 Jahren gegründeten Unternehmen nunmehr das Aus. Unmittelbar von der Zahlungsunfähigkeit betroffen sind nur die deutschen Gesellschaften, in denen jetzt 530 Mitarbeiter um ihren Job fürchten müssen. Weltweit beschäftigt Solon zur Stunde rund 800 Angestellte.


Preisverfall bei Solarmodulen als Hauptgrund

Ursächlich für die massive finanzielle Schieflage war in erster Linie der erhebliche Preisverfall bei Solarmodulen ab 2009. In den Folgejahren nahm das Unternehmen eine Ausfallbürgschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern über insgesamt 146 Millionen Euro in Anspruch, die aber letztlich auch nicht verhindern konnte, dass Solon bereits in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres einen Verlust von 200 Millionen Euro erwirtschaftetet.


Völlig überschuldet

Das war dann doch etwas zuviel des Schlechten. Zum jetzigen Zeitpunkt weist Solon einem Zeitungsbericht zufolge derzeit ein negatives Eigenkapital von 103 Millionen Euro auf und ist damit bilanziell überschuldet. Neben der Zahlungsunfähigkeit, die bei Solon aktuell zusätzlich drohen könnte, ist allein die bilanzielle Überschuldung ein zwingender Insolvenzgrund. Und da 103 Millionen Euro auch nicht gerade wenig sind, dürfte man sich nicht wundern, wenn sich demnächst die zuständige Staatsanwaltschaft mit dem Fall befasst und den Verantwortlichen mindestens Insolvenzverschleppung vorwirft.


Fazit:

Dass die Solon-Aktie nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens bestenfalls noch für Zocker geeignet ist, versteht sich von selbst. Die Pleite zeigt aber einmal mehr, in welche Richtung es für die deutschen Solarhersteller geht. Und es wäre ein wundern, wenn dies das letzte Aus eines deutschen Sonnenunternehmens gewesen wäre.
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