Agrar: Breite Spreizung des Segments


Im Wochenvergleich präsentieren die Commodities eine sehr inhomogene Performance, wobei der Bereich Agrar/Softs innerhalb der beobachteten Commodities entweder den Kandidaten mit dem Extremwert stellt (Kaffee “Robusta“ an der LIFFE mit einem Gewinn von 10,7%), oder durch die Quote auffällt: Von sechs Werten mit negativer Performance in der abgelaufenen Woche stammen Baumwolle, Zucker, Kaffee “Arabica“ und Weizen (CBOT) mit Werten zwischen -0,5% und -2,7% aus dem Bereich Agrar/Softs und wurden nur von Zink und Kupfer unterboten (-4,5% bzw. -5,5%).

Fallende “Arabica“ Preise trotz schlechter Ernte
Während der Future für die Sorte “Robusta“ in London haussiert (die Ernte des laufenden Jahrgangs in Vietnam verzögert sich wegen starker Regenfälle, man erwartet insgesamt 15 Mio. Säcke nach 15,5 Mio. Säcken im Vorjahr), schließt das Pendant für die Sorte “Arabica“ an der ICE die dritte Woche mit einem negativen Ergebnis (-2,1%) ab. Das passt auf den ersten Blick überhaupt nicht zur Nachricht der brasilianischen Agentur “CONAB“ (Ernteprognosen des Landwirtschaftsministeriums), die Ernte des weltweit größten Kaffeeproduzenten werde im Jahrgang 2007/2008 um 23% auf 32,6 Mio. Säcke (à 60 kg) schrumpfen, lässt sich aber mit einem Blick auf den Chart klären: Mitte Oktober notierte der Future nach Ankündigung deutlicher dürrebedingter Ernteausfälle auf einem Siebenjahreshoch und die anschließenden Niederschlagsvorhersagen sorgten seither für eine Normalisierung der Preise. Der Future notiert aktuell z.B. drei USc oberhalb des gleitenden 38-Tage- Durchschnitts, der bei ca. 115 USc verläuft und ca. 17 USc oberhalb des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts.

Sojabohnen Future mit doppeltem Rückenwind
Der aktuelle Futurekontrakt für Sojabohnen stieg an der CBOT in der vergangenen Woche auf ein Dreijahreshoch bei knapp 10,20 USD pro bushel. Nach dem Sprung des Ölpreises auf über 96 USD pro barrel rechnet man mit verstärkter Nachfrage für Biokraftstoffe, die aus Ölsaaten gewonnen werden. Gleichzeitig sorgt der schwache USD für die Fortsetzung zusätzlicher Impulse beim Export. Kurzfristig gibt es zumindest aus technischer Perspektive keine signifikanten Anzeichen für Trendänderungen beim Ölpreis oder beim USD.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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