Marktbericht: Gold glänzt, Weißmetalle seitwärts


Ausgehend vom Eröffnungs-Niveau bei 1.728 Dollar zog das gelbe Metall zunächst bis auf 1.737 Dollar an, bevor Gewinn-Mitnahmen einsetzen, die den Kurs bis zum Ende des Handels auf 1.728,10 Dollar drückten. Gegenüber dem Vortag bedeutete dies aber trotzdem noch ein Plus von sieben Dollar oder 0,4 Prozent. Silber hingegen verbilligte sich um acht Cents (0,24 Prozent) auf 33,50 Dollar. Um sieben Dollar bzw. 0,4 Prozent aufwärts auf 1.632 Dollar ging es bei Platin, wobei diese Zugewinne bereits im nachbörslichen elektronischen Handel nahezu vollständig wieder abgegeben wurden. Palladium beendete die Sitzung bei 681 Dollar und damit zwei Dollar (0,3 Prozent) leichter als tags zuvor.
China stellt Hilfe im Schuldenkampf in Aussicht
Richtig bewusst wird Anlegern die am Mittwoch gesehene relative Stärke des Edelmetall-Sektors vor allem, wenn man bedenkt, dass der Euro gegen den Greenback einen abermaligen Schwächeanfall erlitt. Insbesondere an der Wall Street stand der Euro unter verstärktem Abgabedruck, der dazu führte, dass die Gemeinschaftswährung gegen die US-Valuta von 1,317 auf nur noch gut 1,30 Dollar kollabierte. Diese Entwicklung war umso erstaunlicher, als die Gemeinschaftswährung in Asien und Europa zunächst zulegen konnte, nachdem China erklärte, der alten Welt im Kampf gegen den Schuldensumpf beistehen zu wollen. Eine mögliche Erklärung dafür, warum der Euro trotz dieser für ihn eigentlich über alle Maßen bullischen Nachricht den Rückwärtsgang einlegte, besteht in der Art und Weise der vom Reich der Mitte angebotenen Hilfe.
Zwar können sich die Chinesen auch den Kauf von europäischen Staatsanleihen in einem sehr begrenzten Rahmen vorstellen. In allererster Linie hat es Peking jedoch auf unternehmerische Beteiligungen abgesehen. Damit konnten sich die Europäer bereits in der Vergangenheit nicht wirklich anfreunden und auch künftig wird man sich dahingehend tendenziell zugeknöpft zeigen. Zumindest zwischen den Zeilen der gestrigen Mitteilung aus China war herauszulesen, dass das Reich der Mitte nicht einmal im Traum daran denkt, Anleihen von europäischen Krisenstaaten in einem Volumen zu erwerben, die den betreffenden Ländern nachhaltig hilft. Von daher konnte die Meldung aus China die Ängste der Anleger vor einer Europa-Pleite nicht zerstreuen, was die angesprochene Kurs-Entwicklung des Euros zur Folge hatte.
Zu den aktuellen Edelmetallpreisen scheint die Nachfrage nach wie vor hoch genug zu sein, um selbst bei mehr als ungünstigen Rahmenbedingungen zumindest eine stabile Kurs-Entwicklung zu gewährleisten. Und sollte es Gold & Co. tatsächlich gelingen, sich von den Vorgaben der Aktienmärkte und des Wechselkurses zwischen Euro und Dollar wenigstens teilweise zu lösen, könnte es bei den Edelmetallen noch ein Stückchen weiter nach oben gehen. Kurzfristig muss allerdings eher mit einem Verharren in den jeweiligen Handelsspannen gerechnet werden, wobei auch Korrekturen nicht auszuschließen sind.