Commodities Weekly: Marktkommentar


Die anhaltenden politischen Spannungen um den Iran dürften zunächst vor allem die Energiepreise weiter hoch halten. Für den restlichen Rohstoffmarkt könnte vorerst bei einem DJUBS-Stand von rund 450 Punkten eine Verschnaufpause angesagt sein. Immerhin gab es mit dem deutlich schlechter als erwarteten ISM-Index zuletzt einen Warnschuss von konjunktureller Seite.
Performance:
Die vergangene Woche brachte trotz heftigerer Ausschläge bei einzelnen Rohstoffen wie Gold, Silber oder Erdgas wenig Bewegung bei den wichtigsten Rohstoff-Indizes. Mit gut 132 Punkten verzeich-nete der LBBW Long/Short-Index ein neues Allzeithoch.
Energie:
Die Iran-Krise hat Brent in der Spitze bis über 128 USD getrieben - ein solches Niveau wurde zuletzt im Juli 2008 erreicht. Wärmere Temperaturen in Europa und Asien sollten aber die Nachfrage in den nächsten Wochen etwas drosseln. Die politische “Zitterprämie“ im Ölpreis dürfte aktuell rund 20 USD betragen.
Edelmetalle:
Eine Anhörung von Ben Bernanke vor dem US-Kongress bescherte den Edelmetallen am Mittwoch einen rasanten Preissturz. Die Äußerungen des Chefs der US-Notenbank Fed wurden am Markt in dem Sinne interpretiert, dass eine erneutes Anleihekaufprogramm (“QE 3“) erst einmal nicht wahrscheinlich ist. Viele Marktteilnehmer hatten jedoch auf einen solchen Schritt spekuliert, der Wasser auf die Mühlen von um die Kaufkraft besorgten Anleger gewesen wäre und somit weitere Goldpreissteigerungen hätte auslösen können.
Die enttäuschten Erwartungen entluden sich entsprechend durch Edelmetallverkäufe. Große Orders am Terminmarkt und im Interbankenhandel lösten einen Preisrutsch aus und zogen Stopp-loss-Verkäufe nach sich. In der Spitze verlor der Goldpreis mehr als 100 USD und notierte im Tief bei 1.687 USD.
Prozentual noch stärker sank Silber mit einem Tagesverlust von 2,40 USD. Die Rückgänge bei den von Anlegern weniger beliebten Platinmetallen hielten sich dagegen in Grenzen. Während Silber nach diesem Rückgang aus fundamentaler Sicht wieder Preispotenzial hat, könnte für Gold in den kommenden Tagen die Charttechnik entscheidend sein. Ein Bruch der 1.650-USD-Marke dürfte weiteren Druck aufbauen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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