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Bleipreis vor einer Korrektur?

03.11.2007  |  Dora Borbély
1. Aktuelles

Durch die starken Preisanstiege der letzten Monate ist Blei im Vorjahresvergleich derzeit der absolute Gewinner. Eine Tonne Blei kostet heute fast 130% mehr als noch vor einem Jahr. Die Volatilität des Bleipreises hat in den letzten Wochen zwar abgenommen, sie liegt jedoch weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von anderen Metallen wie z.B. Aluminium oder Kupfer.

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2. Fundamentale Faktoren

Blei ist ein typisches Industriemetall, das zu 70% in Batterien verwendet wird. Die Minenproduktion aus Bleierzen betrug im Jahr 2006 rund 3,4 Mio. Tonnen. Wichtigster Anbieter ist China, dessen Weltmarktanteil über 35% beträgt. Ein gewichtiger Grund für die starken Preisanstiege bei Blei seit Jahresanfang ist die Verknappung der chinesischen Nettoexporte. Zwischen Dezember 2006 und September 2007 verringerten sich die Nettoausfuhren aus China von 53 Tausend Tonnen auf 5 Tausend Tonnen, was einem Rückgang um 90% entspricht.

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Für eine Angebotsausweitung kann der erhöhte Einsatz von recyceltem Blei sorgen. Die Recycling-Quote ist mit über 40% zwar vergleichsweise hoch, hat aber noch Potenzial nach oben. Zugleich ist die Nachfrage nach Blei kurz- bis mittelfristig eher preisunelastisch, weil der Bleigehalt in Batterien kaum reduzierbar und die Substitution von Blei fast nicht möglich ist. Auch auf der Nachfrageseite ist China mit 30% weltweit das bedeutendste Land. Seit 2004 kann das Angebot kann die Nachfrage nicht decken, d.h. der Bleimarkt ist defizitär. Nach Angaben von ILZSG dürften im Jahr 2007 mehr als 50 Tausend Tonnen Blei fehlen. Die Lagerbestände an der LME betragen derzeit gut 39 Tausend Tonnen und zeigen insbesondere im Vergleich zu den mehr als 360 Tausend Tonnen Ende 2004, dass der Bleimarkt derzeit eng ist.

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3. Unsere Meinung:

Auch wenn der Trend für den Bleipreis nach oben deutet, dürfte zunächst eine Abwärtskorrektur bevorstehen. Denn die robusten Bleilagerbestände an der LME deuten an, dass der Preisanstieg in jüngster Zeit stärker ausgeprägt war als dies durch die fundamentale Verknappung am Weltbleimarkt zu erklären wäre.

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© Dr. Dora Borbély
Commodity Analyst

Quelle: Makro-Research: Volkswirtschaft Rohstoffe, DekaBank





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