Marktbericht Edelmetalle: Gold & Silber fester, Platinmetalle leichter


Das Metall der Könige eröffnete unterhalb seiner wichtigen Unterstützung bei 1.650 Dollar, konnte diese jedoch im Handelsverlauf zurückerobern. Am Ende kostete eine Feinunze des gelben Metalls 1.660,10 Dollar und damit 2,80 Dollar oder 0,17 Prozent mehr als tags zuvor. Silber verteuerte sich um zwei Cents (0,06 Prozent) auf 32,56 Dollar. Demgegenüber ging es mit den Platin-Notierungen 14 Dollar bzw. 0,8 Prozent abwärts auf 1.670 Dollar. Palladium verbilligte sich um fünf Dollar (0,7 Prozent) auf 699 Dollar.
Bad News aus Indien
Interessanterweise hatten recht unerfreuliche Nachrichten aus Indien keine nachhaltig negativen Auswirkungen im Speziellen auf den Goldpreis. Die Regierung im Land der Elefanten hat die Einfuhrzölle für Edelmetall-Barren glatt verdoppelt und dies könnte im Zusammenspiel mit den nach wie vor nicht günstigen Goldpreisen zu einer erkennbar rückläufigen Nachfrage führen. Nach einem ersten Schreck konzentrierten sich die Marktakteure dann aber auf andere Faktoren.
US-Daten stützen
Namentlich handelte es sich dabei um amerikanische Wirtschaftsdaten, die für die edlen Metalle erstaunlich bullisch ausfielen. So verzeichneten die US-Verbraucherpreise den stärksten Anstieg seit über zehn Monaten und schürten damit neuerliche Inflationssorgen. Dadurch wurde die Kaufbereitschaft bei den Edelmetallen unter dem Safe-Habour-Aspekt leicht erhöht, vor allem weil der Euro gegen den Dollar um rund einen Cents aufwertete. Gleichzeitig stellten Trader eingegangene Short-Positionen in Gold und Silber teilweise glatt. Die Underperformance der Platinmetalle dürfte vor allem den nicht überzeugenden Aktienmärkten geschuldet gewesen sein. Zudem entwickelten sich vor allem Platin und Palladium zuletzt besser als Gold und Silber, so dass einige Anleger in diesem Bebreich Gewinne mitgenommen haben, auch weil man trotz der unlängst meist positiven Wirtschaftsdaten dem Konjunkturbraten vielleicht doch nicht ganz so recht traut.
Die Verdopplung der Einfuhrzölle für Edelmetall-Barren in Indien dürfte mittel- bis längerfristig in der Tat zu einem rückläufigen Kaufinteresse im weltweit wichtigsten Abnehmerland für Gold und mittlerweile auch Silber führen. Ob eine ausufernde Inflation in den USA (sofern es zu einer solchen überhaupt kommt) dem viel entgegen zu setzen hat, wird sich zeigen müssen. Alles in allem hat sich am Freitag an den zunehmend trüberen Aussichten für Gold & Co. nichts Durchgreifendes geändert.