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solarhybrid AG - der merkwürdig schnelle Untergang

22.03.2012  |  EMFIS
RTE - EMFIS.COM - Nun ist es also tatsächlich soweit gekommen - die solarhybrid AG ist pleite. Der Solarkraftwerk-Projektierer teilte am Dienstag in knappen Worten mit, den Insolvenzantrag gestellt zu haben. Die gutgläubigen Aktionäre schauen damit wieder einmal in die Röhre. 

Dabei gab es natürlich in den vergangenen Wochen Warnsignale. Am 7. März ließ das Unternehmen die Anteilseigner wissen, dass der geplante Regierungs-Entwurf zur EEG-Novelle nichts weniger als das eigene Geschäftsmodell "in Frage stelle". Die solarhybrid AG warnte damals insbesondere, dass einige Großprojekte möglicherweise nicht umgesetzt werden könnten, in die bereits einige Millionen Euro investiert worden seien. Zudem würden die veränderten Rahmenbedingungen respektive die Unsicherheit am Markt die Refinanzierung des Unternehmens erheblich gefährden. Eine Woche später stieß dann der Vorstandschef der Gesellschaft einen Großteil seiner Aktien ab - ein Sachverhalt, der jetzt von der Finanzaufsicht Bafin geprüft wird. 


Bis vor kurzem alles eitel Sonnenschein

Nichtsdestotrotz kam die Insolvenz des Unternehmens überraschend - und zudem auch überraschend schnell. Im Vorfeld der Ad-Hoc-Meldung vom 7.3. schien bei der solarhybrid AG im wahrsten Sinne des Wortes noch eitel Sonnenschein vorzuherrschen. Für die ersten 9 Monate des Geschäftsjahres 2011 war noch ein Nettoergebnis von 5,9 Millionen Euro gemeldet worden; seinerzeit hatte das Management für das Gesamtjahr ein EBIT von mindestens 15 Millionen Euro angekündigt. Daneben wurde vollmundig von neuen Wachstumschancen außerhalb Deutschlands schwadroniert. Die Übernahme des Verkaufs von Großprojekten der untergegangenen Solar Millenium AG in den USA, die im Februar mitgeteilt wurde, ließ ebenfalls nicht darauf schließen, dass sich die Gesellschaft in einer Schieflage befinde - und von Seiten des Unternehmens gab es bis März keinerlei Hinweise auf etwaige Probleme. 


Ist die Bundesregierung schuld? 

Folgt man der bisherigen Argumentation der solarhybrid AG, dann trägt jetzt also die EEG-Novelle an ihrem Untergang die Schuld - und damit ein Bündel an neuen Förderrichtlinien, das zwar für Verunsicherung gesorgt haben dürfte, aber bisher noch nicht einmal umgesetzt wurde. Dabei dürfte bereits seit einiger Zeit jedem Beteiligten klar gewesen sein, dass die Bundesregierung den Solarausbau in Deutschland beim besten Willen nicht mehr im gleichen Umfang wie bisher fördern kann. Angesichts dessen ist es schon überraschend und frappierend, dass das Unternehmen bereits jetzt zahlungsunfähig ist. 

Für die Aktionäre jedenfalls war der Niedergang des Unternehmens - insbesondere in seiner Schnelligkeit - auf Basis der vorliegenden Informationen keineswegs absehbar. Und es besteht durchaus Grund zu der Annahme, dass die Anteilseigner diese Entwicklung auch nicht auf sich beruhen lassen werden.
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