Solarworld AG auf Allzeittief - klares Alarmsignal!

RTE Frankfurt - (www.emfis.de) - Die nicht enden wollende Weltuntergangsstimmung im Solarsektor führt auch bei der Aktie des deutschen Branchenprimus Solarworld zu immer schwerwiegenderen Kursabschlägen. 

Nach dem gestrigen Kursrutsch um über 8 Prozent liegt die Aktie heute im frühen Handel bereits weitere 4,2 Prozent im Minus bei 2,15 Euro. Damit wurde gleichzeitig ein neues Allzeit-Tief erreicht, was aus charttechnischer Sicht ein klares Warnsignal darstellt. 

Zu Beginn des Jahres sah es noch so aus, als würde die Aktie - im Gleichklang mit dem Sektor - wieder auf die Beine kommen. Dies erwies sich aber als trügerische Hoffnung. Allein seit Januar, als bei 4,38 Euro ein neues Top gebildet wurde, hat sich der Wert inzwischen wieder mehr als halbiert.


Das Sentiment für Solaraktien bleibt düster

An den jüngst veröffentlichten Zahlen für das Gesamtjahr 2011 dürfte dies kaum gelegen haben, denn diese stellten keine mehr Überraschung dar. Schwerwiegender sind die geplanten herben Förderkürzungen in Deutschland und die zahlreichen Pleitewellen im Sektor, die die Marktteilnehmer derzeit in Atem halten – dabei allen voran die Insolvenz des Solarriesen Q-Cells. Daneben hat auch die juristische Offensive von Solarworld in den USA gegen die chinesische Konkurrenz nicht das gewünschte Ergebnis erbracht. Zwar wurden die Einfuhren der chinesischen Anbieter, denen vor allem Solarworld unlautere Wettbewerbsvorteile unterstellt, von den US-Behörden mit Strafzöllen belegt, die sich aber im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegen werden. 

Den einen oder anderen Investor mag das aktuell sehr niedrige Kursniveau zum Einstieg reizen. Schließlich steht Solarworld im globalen Wettbewerb trotz des herben Verlustes im Vorjahr immer noch gut da. Die meisten Beobachter sind der Meinung, dass der Konzern gute Chancen hat, auf lange Sicht als einer der Sieger aus der derzeitigen Konsolidierungswelle hervorzugehen. Dies ist allerdings eine eher langfristige und zudem sehr hypothetische Perspektive. Vorerst sind die Herausforderungen für alle Vertreter aus der Solarbranche weiterhin enorm. 


Nicht ins fallende Messer greifen

In der rein charttechnischen Betrachtung kann von einem Einstieg derzeit nur abgeraten werden. Die schweren Abschläge der vergangenen Wochen und das Versagen jeglicher Art von Unterstützungsbereichen stellen klare Warnsignale dar. Die Abwärtsdynamik der Aktie ist eklatant - und es bestehen erhebliche Gefahren, dass sich der Kursverfall weiter fortsetzt. 

Auch ausgewiesene Fans der Aktie sollten sich mit einem Einstieg noch gedulden. Falls der Wert auf dem aktuellen Niveau tatsächlich das Potenzial für eine deutliche Höherbewertung aufweisen sollte, dann spielt es keine Rolle, wenn man erst 10 oder 20 Prozent oberhalb des aktuellen Kursniveaus zum Zuge kommt. Viel wichtiger ist es, dass sich der Titel demnächst wieder stabilisieren kann, oder dass sich zumindest eine Art Bodenbildung abzeichnet, und sich die charttechnische Lage dadurch wieder aufbessert.